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Alle Inplayzitate
«Du bist laut. In deinem Kopf zu sitzen fühlt sich an wie von fünf Menschen auf fünf verschiedenen Sprachen gleichzeitig angeschrien zu werden, nichts ergibt Sinn und alles woran ich denken kann hat mit überbackenem Käse zu tun.« Willkommen in meinem Leben Schwester, lol.
Hab‘ meine Jacke übergezogen, da greift sie nach meiner Hand und verschränkt ihre Finger mit meinen; fühlt sich wie hundert kleiner Nadelstichen an, die sich durch mich hindurchziehen und wenn ich’s vorher schon nicht habe leugnen können, dann ist’s jetzt wie ein Leuchtfeuer in meinem Inneren: der Funke, bei dem ich vielleicht doch mehr als ein paar Tage brauchen werde, um
Wir gehen diesen Weg, den so viele vor uns schon gegangen sind, auf jedem dieser abgetretenen Steine, dem Sand auf dem Platz und es ist, als wär ich schon nur deswegen weniger allein. Als könnt ich ihre Geister spüren, auch wenn ihre Seelen nun bei Malek ruhen.
Ich bin ein Kartenhaus, welches in sich zusammengefallen ist. Falte mich in meinen Einzelteilen in ihren Schoß und lieg‘ da. Hab‘ kein Ass mehr, dass ich aus dem Ärmel ziehen kann, aber sie ist mein Joker.
Das hier war kein Pflaster, was man von einer Wunde riss, es war ein Stich ins Herz, mit dem weitermachen musste.
Da ist Land – ich muss nur die letzten Meter schwimmen. Da ist Licht, ich muss mich nur an ihm festhalten.
Die Nacht ist sternenklar und über uns ein Meer aus funkelnden, kleinen Punkten — ist eigentlich verdammt schön und trotzdem, trotzdem bleibt mein Blick bei ihm.
Da sind Tränen in ihren Augen. Kann sie sehen.
Noch mehr unausgesprochenes in der Art, wie sie meine Hand hält. Als würde ich ihr durch die Finger rutschen. Das letzte Jahr über war ich mehr Echo als Mensch, mehr Schatten als wirklich. Aber jetzt, wo sie mich so fest hält, ist das Letzte was ich will durch ihre Finger zu rutschen. Will greifbar sein, echt, da.
Ich kenn‘ mittlerweile zu viele Soldatinnen und Soldaten, die ihr Herz tief vergraben in ihrer Brust tragen. Er indes scheint es ein bisschen näher an seiner Zunge zu wissen.
Ich meine, was ich gesagt habe. Dass sich jeder glücklich schätzen könnte, der sie an seiner Seite wusste. Ich auch. Müsste es – und tue es. Weil es ihr leicht fällt, in mir Töne anzuschlagen, die ich als für immer verstimmt betrachtet hatte. Weil es mir leicht fällt, ich zu sein, wenn ich bei ihr bin. Weil sie nicht mehr das kleine Mädchen und ich der zornige Trottel bin (bin nur noch der Trottel).
Andere
würd‘ ich darüber nachdenken, würde sich der Nebel in meinen Gedanken lichten, der’s gerade trügerisch leicht zwischen uns macht.
Vielleicht war er der Regenschauer, der über sie hereinbrach, während der Sturm ihrer Gefühle um sie herumwirbelte.
Den Moment. [...] ich will ihn konservieren. In ein mentales Marmeladenglas stecken.
Die sich aufbauende Wärme unserer beider so nah beieinander sitzenden Körper wärmt mich stärker, geht tiefer, reicht direkt bis in mein Herz hinein. Hab’ fast vergessen wie’s sich anfühlt, wenn’s dort warm ist.
Es ist ein Sturm, den weder er noch ich kontrollieren können. Ein Sturm, der längst vergessenes von den aufgeräumten Regalen in meinem Inneren reißt und in die Mitte meiner Aufmerksamkeit zurückstapelt.
Wir sind eine Erinnerung, keine Gegenwart.
Wenn er vor mir steht, ist’s schwer ihn zu
Und vermutlich ist es unfair von mir, hier zu sein; unfair trotz dessen zu spüren, wie mein Herz in sich zusammensackt, weil’s beim Anklopfen drei Mal über sich selbst gestolpert ist.
Ruhe ist schlecht für mich. Ruhe bringt mich dazu, dumme, dumme Dinge zu tun. Beispielsweise mit der Hoffnung über den Flur zu schlendern, ihr zu begegnen.
Nichts ist uns geblieben, außer der Erinnerung im Herzen. Und ich würde jeder davon Raum geben. So laut, wie ich nur kann.
Hab keine Hummeln im Hintern, ich hab nur Stürme im Kopf.
Eifersucht, die sich wie 'ne Schlingpflanze um meinen Hals windet. Ich kann nicht gut atmen.
Caspar war Hilflos. Hoffnungslos. Haltlos. Glaubte beinahe sich im Gefühl der Verzweiflung aufzulösen, bis ihre Arme sich um seine Mitte schlangen und sie ihn fest hielt. Er hatte nicht gewusst, dass er die Umarmung brauchte – aber er wusste es jetzt.
Und das ist neu. Diese— Sorge darum, dass er gleich wieder Distanz aufbaut, diese Verzweiflung, die da in meinem Brustkorb hockt und sich an meinen schnellen Herzschlag klammert.
Ich bau mich auf; ich bau sie ab.
In einer anderen Welt hat Ikarus seine Flügel verloren, weil er zu nah an der Sonne war — in dieser Welt kriege ich Flügel, je länger ich ihr nahe bin.
War ganz gut so, dass man nicht in ständiger Angst lebte, im Friendly Fire aus Versehen seine Cousine in Brand zu stecken oder unter der Pranke des eigenen Drachen zu zermalmen.
Sorry, Bryce, ich liebe dich, wirklich, aber daran müssen wir arbeiten. Niemand nennt dich Hundi, auch wenn du die Golden Retriever Energy für dich gepachtet hast.
Wieso es sich manchmal anfühlt, als würde mein Schlüssel hinter seine Stirn noch perfekt in die Fassung passen, wir beide zwei Körper, aber eine Seele. Und manchmal — manchmal mehr als hätte er absichtlich die Schlösser getauscht, würde mich auf einen Sicherheitsabstand zurückdrängen, den ich nicht einordnen kann.
Und dann kommen die Worte, die — Antworten.
Erst langsam, dann mehr wie ein Sturzbach, Sintflut. Die Tränen schwemmen die Wahrheit nach Oben, ich halt ihre Hand wie von selbst ein bisschen fester.
Wenn du die Wahl zwischen einer Waffe oder einem gefüllten Teller hast, wird der Hunger immer den Teller wählen.
Und ich will, dass aus dem zusammenhalten, irgendwann ein halten, irgendwann ein einfach sein wird.
Deswegen kommt er auch einen Schritt näher. Ich mach nicht den selben Schritt zurück. Ich bin Daevyan Rhydon, ich habe keine Angst vor Hasi.
Ich habe nie verstanden, warum alle nach kühlem Blau suchen, wenn’s warmes Braun gibt.
Einsatzbereit... es ging nicht ganz nur um ihr Bein. Einigermaßen Zurechnungsfähig wäre schon auch wünschenswert.
Glückwunsch Mercer, damit waren noch beide Hände dran.
Aber ich kann’s mir vorstellen. Die Lücken, die ein Verlust wie dieser reißt. „Und doch ist auch ein Stückchen von ihm wegen euch noch da.“ Ich habe irgendwo mal gelesen, dass Menschen so lange weiterleben, wie man sich an sie erinnert. Und gerade tun wir’s – uns an Stellan erinnern. Er lebt in ihnen weiter, auch wenn er ein Stück von ihnen mitgenommen hat. Vielleicht war’s der Tausch, der dafür notwendig ist.
Er ahnte, dass ihr vorheriger Lehrer Samthandschuhe benutzt hatte. Er besaß keine. Sie hatte wohl Glück, wenn sie ohne Gefrierbrand aus dieser Begegnung ging.
Es zieht in meiner Brust, dort, wo die zweite Hälfte fehlt und in ihrer schlägt.
Weil meine Versuche, mir die Ruine unserer Träume zu erklären, immer dort enden, wo sie anfangen: bei mir selbst.
Für diesen Moment halt ich fest, was wir gewesen sind, bevor wir uns das letzte Mal gesehen haben. Für diesen Moment halte ich mich zusammen, um ihm Halt zu bieten, weil ich zu sehen glaube, dass er schwankt.
Ganz leise sagt etwas, dass ich's gar nicht erst anfangen sollte. Aber ich schreck doch nicht vor einer Herausforderung zurück. Nie.
In diesen Sekunden war sie ein Eintopf unterschiedlichster Emotionen
Ich könnt’s morgen bereuen.
Früher einmal hätt‘ ich darauf vertraut, dass jemand in die Tiefen meiner Augen blickt und mich aus dem Sturm meiner Gedanken zieht. Früher war ich selten allein.
Dass Noeva ihn anstarrte, als warte sie, dass jemand Erklärungstafeln wie beim Stummtheater vorbei trug: Helia entging es.
Sie war die Sonne und er fühlte sich als sah er sie das erste Mal nach einem niemals enden wollenden Winter.
Bedauern überschwemmte sein Inneres wie die tosenden Wellen im Sturm sich die Küste nahmen und mit sich in die Tiefe zogen, was nicht fest verankert war. Sie war sein Anker.
Versuch nicht in meine Hände zu schreien, weil ich ein MENSCH bin, nicht dafür ausgelegt mit fucking Drachen zu rangeln. «Ja, ja, weiß ich doch. Innen Löwe, außen Pusteblumen.«
Ich stehe wie ein Stein direkt vor ihr, verschränk Arme vor der Brust und denk mir meinen Teil, ohne dabei meine Untertitel anzuschalten, damit sie auch ganz sicher nichts in meinem Gesicht lesen kann. So wie's ein guter Staffelführer halt macht.
Seine Phantasie hatte bekanntermaßen Grenzen, sein Glauben war nicht existent, aber das Vertrauen zu ihr testete den Begriff unendlich.
Ich brauch‘ die Stille und kann sie doch nicht immer ertragen. Ich stehe still und muss doch in Bewegung bleiben.
Keiner von ihnen, keiner von den anderen, irgendetwas dazwischen. Mein Leben ist eins der Zwischenräume.
Ich mein, okay. Eine Sache muss ich ihm lassen: das Ding ist wirklich süß. Aber es sieht auch ein bisschen so aus als hätt’s resigniert und aufgegeben und abgeschlossen, irgendwie ja alles drei, und als wär das hier der mit Abstand schlimmste Tag in seinem Leben — und das, obwohl’s in der Nähe von der Drachenbrutstätte lebt und ein Karnickel ist.
Ich war auch aufgeregt als Dia mich ausgesucht hat, die Situation muss in der Größenordnung in Hasis Leben das Selbe gewesen sein. Quasi Dreschen für Schlappohren und Hasis Hauptgewinn war ein größenwahnsinniger Lulatsch, der noch nie das Wort Grenze gehört hat.
Also ja, Hasi wollte gern entführt werden. Toxic bitch much, aber who am I to judge, ich lebe in meiner Romantasy, ich kann Hasi nicht verübeln, dass er’s auch wollte.
„Gibst du mir deine — dein Handgelenk?“
Hätte fast deine Hand gesagt, aber ich will nicht, dass er denkt, dass ich gekommen bin um Händchen haltend an der Reling zu stehen bis my heart will go on aus dem Nichts über’s Deck gespült wird.
Aber hier mit ihm zu sitzen und wenn mein Herz so tierisch donnert, dann fühlt’s sich so an als könnt ich plötzlich gar nichts mehr. Was ist reden. Was ist atmen. Was ist Nyte.
Ihr Verlust hat meiner Welt die Farben genommen und ich existiere in Grautönen.
Mustere sie beide. Unausgesprochene Worte in der Luft.
Mein, sein, ihr, unser aller kaputt, das in ihrer beiden Worte widerhallt.
Ich kenn siebenunddreißig Worte die’s Töten meinen und beschreiben, aber für das, was mein Name so aus seinem Mund mit meinem Herzschlag macht, dafür hab ich keins.
Dieses uns, dieses wir — das sind drei Buchstaben, drei Buchstaben sollten nicht so viel bedeuten (sie bedeuten alles).
Wenn ich in mich hinein lausche. Seine Worte und seine Wärme wie ein Echo in mir drin höre. Bin Muschel und mein Bruder das Meeresrauschen, das in mir nachklingt.
Ich bin meine Aufgabe – und ich bin in großen Teilen die Revolution. Myrrin, der Mensch befindet sich im Abstellraum meines eigenen Inneren.
Es war nicht laut zwischen ihnen, kein Streit, keine Worte, die wie Spitzen in sein Inneres gingen. Nur das lautlose Entgleiten.
Bin nur nicht ‘andere Menschen’, bin nicht lange Ärmel, bin schon gar nicht demütig, sondern ein Cocktail aus unterschiedlichen Emotionen – und nur eine davon ist gut.
Was sich verändert hat, bin ich. Was sich verändert hat, sind wir.
Stellans Name prangert an der leeren Stelle in meiner Brust, wo einst sein Lachen zu hören war.
«Ich werde wie ein Reh über den Viadukt trippeln», eine kleine Gazelle, leichtfüssig und grazil.
Die Erinnerungen an diesen Tag werden zu meinen Lieblingserinnerungen, noch während ich sie erlebe.
« Fun-sized, hm? Better than small-minded. »
Wir, die zusammenhalten.
Wir, die zusammenstehen. Wir, die aufeinander aufpassen. Wir, die uns etwas bedeuten.
„Das Laufen“, das weglaufen, das hilft, manchmal klappt's sogar für einen Moment. Dann bin ich schneller als meine Sorgen und hab fünf Minuten Ruhe bis sie mich wieder einholen.
Vielleicht ein bisschen zu fest. Auf jeden Fall fester als ich es noch vor einem Jahr vermocht hätte. Damals. Als ich noch ich war.
Die Gärten sind schön. Doch die wahre Schönheit, die ich dort immer wieder zu finden hoffe, wurde nicht in ein Beet gepflanzt.
”Schreib dich nicht ab Nero. Lern Blumen kennen.”
„Als bräucht ich seine Erlaubnis.“ Als hätt ich sie jemals gebraucht.
Hätt‘ ich ein bisschen Selbsterhaltungstrieb wär’s nie so weit gekommen. Jetzt kommt’s mir vor als wär ich sehenden Auges in mein Verderben getanzt.
Sie wirkt genau wie die Art von Frau, die mich zu einer Handvoll idiotischer Ideen bringen könnte. Und ich würd‘s willentlich zulassen.
Sie ist hübsch, ich brauch‘ nichts leugnen, was so offensichtlich ist.
Manch einer mochte glauben, es brachte sie ins Schwanken. Aber das war nicht ihre Art. Sie hätte nicht gewusst, wie.
Sie war der wichtigste Mensch in seinem Leben und damit, die eine Entscheidung, die nicht in die Form passte, in die man ihn gegossen hatte. Sie war seine Entscheidung.
Manch einer mochte glauben Gewalt war keine Lösung, aber Kian gehörte nicht dazu. Mord wäre eine Lösung für dieses Problem.
Es ist kein Gefühl, in dem ich mich suhlen kann, sondern eines, von dem ich mich besudelt fühle.
Es ist der Gedanke an mein altes Leben, welcher mich von innen wärmt. Weite Hallen, in denen mir nur das Krönchen fehlte, um mich zur Prinzessin zu machen.
Sie liebte das, sie liebte ihn. Am Ende war die Welt so simpel wie die Liebeserklärung, die sie ihm stumm machte. Was brauchte es schon mehr als das? Gut, es brauchte auch Nahrung und Sauerstoff, weil man nicht tatsächlich von Luft und Liebe leben konnte, aber sie brauchte nicht viel mehr. Glitzer fehlt auf der Liste.
Das ist so verdammt lächerlich, auch wenn es kein bisschen lustig ist.
Niemals. Er hat niemals gesagt.
Und mein Lächeln ist da, auch wenn Gewicht aus den letzten Monaten dranhängt, geht nicht anders.
Hand in Hand, das fühlt sich gut und richtig an und meistens erdet mich das auch — erinnert mich daran, was für den Moment wirklich wichtig ist und dass es manchmal genau diese kurzen Momente sind, die zählen.
Mein Mundwinkel zuckt, sanftes, verliebtes Lächeln als Antwort auf sein Haifischgrinsen. Er lacht. Mein Lächeln wird noch breiter. Lehn ein bisschen in seine Richtung. Das Lachen, das lockt mich an, zu ihm.
Man sagt nicht umsonst wie vom Blitz getroffen. Frag mich, ob man die Zeichen unter meiner Haut sieht, dünne Linien, da wo mein Herz schneller schlägt, wenn ich sie sehe. Wie ein Muster im Baum, dunkle Stellen auf Stein, wo der Einschlag war. Ich kann’s zumindest immer fühlen.
Die Blitze, sie passen perfekt zu ihr, weil sie, wenn auch nur kurz, zu sehen für mich jeden dunklen Moment schlagartig aufhellt und weil unser Zusammentreffen zumindest mein Leben für immer verändert hat.
Im Grunde ahne ich, was passiert. Hör‘ ihren Geduldsfaden mit einem Ping zerspringen.
Als er mich das erste Mal richtig ansieht und sieht und sieht und sieht. Ich halte seinen Blick und frag mich, was er denkt, aber ich frag nicht ihn.
Ich bin nicht länger Porzellan, das zerbricht, ich bin kein Elfenbein, was einfach nur schön aussieht, ich bin der Stahl, der mich zusammenhält.
Sie hatten Zeit und die Tragik des Lebens war, dass man nie wusste wie viel, aber sie war sich der Tatsache umso bewusster geworden.
Der Traum blieb, obwohl er gegangen war. Einen kurzen Moment, in der Stille ihres Zimmers fragte sie sich, wie die Distanz von ein paar Metern sich so unüberwindbar anfühlen konnte.
Unser Gespräch geht mir durch den Kopf, noch einmal und noch einmal, zusammen mit den Dingen die ich ihr gerne noch
Es scheint weniger von seinem immensen Ego durch. Ich bin geneigt ihn sympathisch zu finden.
Es ist immer noch kein Zuhause, aber mein Ort ist Asche und Ruinen, also habe ich meine Heimat zu Menschen gemacht.
Das machte es einfach, ihm auch bezüglich seiner Magie zu vertrauen. Sie würde da sein, wenn Raoul es brauchen sollte. Sie war genauso ein Sicherheitsnetz, wie Roan selbst eins war.
Klar. „Wo andere sich verausgaben, sprichst du von Aufwärmübung.“
Sie ist Demut und Freude, türkise Tinte statt blauer, ein Vers, den ich nicht greifen, nicht umschreiben kann; nie konnte, nie können werde.
Dass er nicht versucht wäre, sie genau so wieder an sich zu ziehen und irgendwas in sich zufrieden zu stellen, das innerhalb weniger Tage gelernt hatte, dass es nur noch einen richtigen, vollständigen Zustand gab: Jenen, in dem er Qhiona in den Armen hielt.
Es waren Tränen vor Rührung oder Glück, die Xidorn manchmal in ihr heraufbeschwor, wenn er ihr (versehentlich) so transparent machte, wie viel er geben würde für sie. Wie viel verändern, verleugnen, worauf verzichten.
Weil das schöner war, weil man noch ein wenig miteinander flüstern konnte. Weil Ios Angst vor der Dunkelheit dann nicht in ihr aufsteigen konnte. Sie wäre ja nicht allein darin.
Eins, zwei, drei – Herzschläge sind es, doch die gehen schnell. Schneller als üblich, schneller als ein Takt, der zu Tanz und Kultur einlud. Könnte nicht in seinem Tempo wippen, stehe nur vor ihrer Tür und warte. Und warte. Und glaube, es ist eine Ewigkeit, weil genau die zwischen uns liegt. Jahre und ein Dutzend an Kilometern. Erst nach Basgiath, dann an die Küste, aber nie nachhause. Nie wirklich. Immer nur auf Zeit, nur auf Abruf.
Der Quadrant fördert nicht nur das Schlechte aus ohnehin schlechten Menschen, sondern brachte auch das Beste aus den Guten hervor.
Vielleicht war es das Privileg, sich in dem eigenen Leben selten wirklich Sorgen um den Tod gemacht haben zu müssen, dass sie ihn auch jetzt nicht wirklich fürchtete.
Umso schöner sie vor mir zu sehen mit diesem Grinsen, das sagt, ihr geht’s zumindest mittelsolide und wir haben entgegen aller Erwartungen mal wieder überlebt und absolut rasiert.
Mein Mittelfinger juckt, weil die Menge an verschiedenen Uniformen meine Sicht verschleiert.
Natürlich könnte die Panik in den ein oder anderen Augen daran liegen, dass ich es mir zur Aufgabe gemacht habe, arme kleine Infanteristinnen und Infanteristen mit Schatten zu piesacken, wenn sie mir nicht den Gang freimachen.
Und nun war sie 20, hatte sich bei der Präsentation den Fuß vertreten und immer noch den Geruch von verbranntem (Menschen)Fleisch in der Nase.
Es gibt keinen Papierflieger der groß genug ist, dass er meinen Bruder jemals erreichen könnte.
Wie soll ich denn auf ihn aufpassen? Wenn er hoch oben in den Lüften, über mir schwebt und egal wie weit ich die Arme auch ausstreckte, ich ihn niemals erreichen kann.
Sie ist das laut zu meinem leise.
Schmerz huscht über mein Gesicht, wie sich Bilder der jungen Frauen vor meinem geistigen Auge abzeichnen. Dunkle Haare, große Augen und so viel Liebe in meinem Herz. Heute ist es von Teer verklebt, der die Risse zusammenhält.
Denn es ist doch eher unwahrscheinlich, dass sich irgendjemand, getarnt als Kerzenständer oder Deckenverkleidung, hier versucht Informationen zu beschaffen.
An manchen Tagen bin ich nur, was ich verloren habe. An anderen, wie heute, bin ich ein bisschen mehr, aber noch immer nicht genug. Meine Präsenz streckt sich nicht mehr in die Breite um Lücken zu füllen, sondern lässt selbst so viele.
Er’s so — Fingerkuppen, die Kreise über seinen Brustkorb ziehen, bevor ich die Hand flach dahin drücke wo sein Herz liegt. Will’s nochmal spüren, hören, fühlen. Das Trommeln, was mir verrät was er versteckt.
Ich bin nicht das wilde Tier, das in der Falle steckt.
Ich bin die verdammte Falle. Und er steckt in mir fest.
Er’s wie’n wildes Tier in der Falle. Nur dass es keine Falle gibt.
In seiner Nähe werden die leichtesten Gedanken plötzlich schwer, eins plus eins ist — (er muss aufhören mich so anzusehen)
— er muss — ich muss zwei, eins plus eins ist zw—yte— nyte — zwei, verdammt.
Es ist — frustrierend. Der Versuch mit ihm Schritt zu halten und zu merken, dass er absichtlich das Tempo erhöht, oder langsamer wird, bloß damit ich ihn nie wirklich einhole.
Vielleicht waren sie mittlerweile beide schlecht. Schlecht füreinander. Aber wenn das so war, was gab es dann noch?
Sie hatten sich gefunden, um sich zu verlieren. Sie hielten aneinander fest, ohne Nähe zuzulassen.
Ihre Arme sind schmal und ihre Hände sind klein, aber sie sind die Wände und das Dach, das ich Zuhause nenn — das einzige, was ich noch hab.
War nie ein Mädchen für Mutproben, aber bei ihm würd‘ ich gern herausfinden, ob seine Haut unter meiner kribbelt, wie es sein Lachen tut.
Wir sind nicht laut, manchmal eher zu leise.
«Sie dürfen ruhig wissen, dass mein Mensch mehr ist als ein langer Hühnerschenkel.« Ein nützlicher, langer Hühnerschenkel. «Sowas in der Art, ja.« Ich bin sowas wie ihr Trophy-Wife. «Nein.« Aber sowas von.
"An deiner Stelle würde ich das Grinsen verkneifen, an guten Tagen redest du auch ohne Ende, das ist äußerst lästig!" mischte sich die betagte Drachendame in seine Gedanken ein und Kal seufzte innerlich. "Wir wissen doch beide, dass du mich wegen meiner Wortgewandtheit, meines Charmes und meines Esprits gebunden hast!"
Bei unserem ersten Treffen war’s sie, die mir Halt gegeben hat, also fühlt’s sich nur richtig an, dass ich mich jetzt revanchiere. Ich bin nicht der stabilste Mensch, aber gerade stehen meine Füße fest auf dem Boden.
Ein Schwarm aus Hummeln poltert warm und unbeholfen von innen gegen meine Rippen, aber ich lasse sie.
An mir hängt Gewicht und ich sinke und sinke.
Ich bin der Sohn meiner Eltern. Ich bin der, der ihrem Vorbild folgt. Ich bin auf dem Weg, um es noch besser zu versuchen.
Bin niemand, der gut mit Körperkontakt umgehen kann, aber sie hat Arme in die ich immer wieder flüchten will.
Weiß nur, dass dieser geplatzt ist, wie die Seifenblase, die er eigentlich ist. Ich fühl mich genauso instabil und gläsern.
„Euer Durchlaucht, du kannst mich mal“
Sie soll bleiben. Hier sein. Nicht aus Selbstverständlichkeit, aber ich kann’s nicht sagen. Kann nicht die Hände nach ihr strecken und meine Lügen in Küssen verstecken.
Sie ist mir völlig unbekannt und zeitgleich fühlt sich’s anders an. Ich darf dem Gefühl keine Bedeutung zukommen lassen. Weiß es besser als das; uns führt kein Schicksal zusammen. Und dass mein Herz ‘ne Sekunde stehenbleibt, ist sicherlich eine normale Reaktion.
Vielleicht ist er falsch. Vielleicht ich. Vielleicht einfach wir.
Ein gebrochenes Herz heilt langsam, weiß ich jetzt. Ich weiß nicht, ob die Abdrücke, die er auf meinem hinterlassen hat, je verschwinden werden.
Was soll schon passieren? Vieles, aber ich bin kein Schwarzmaler, ich trag’s nur.
Und was macht einen Samstag-Abend erst so richtig nett und interessant?! Genau: ein bisschen Hochverrat-to-go.
„Ich musste die Jahre seitdem er festgenommen wurde, immer in Tagen denken. Ich glaub ich fänd’s schöner einfach in Tagen zu leben.“
Bis ich nur noch die Hülle für Melodien war, die eine Geschichte erzählt haben, die ich nie selbst hätte in Worte oder Stücke fassen können.
Aufgewachsen in der Natur, bin ich ihr nie entwachsen. Erinnere mich mit ihr daran, warum diese Welt so schön ist.
Nur ein paar Linien hatten die Gestalt angedeutet, welche noch immer in seine Gedanken eingebrannt war, ein Bild so klar, dass er sie noch immer zu malen vermochte und glaubte, er könnte nie so viel von ihr vergessen dass es unmöglich würde, auch wenn hundert Jahre vergingen.
Dabei ist Sicherheit ein Luxus, den wir uns alle nicht leisten. Jeder Atemzug, den wir für die Revolution machen, ist ein Risiko.
Der Schmerz hängt in jedem einzelnen Stein, der uns umgibt. Wir sind’s, die unsere Jugend verderben oder nichts dagegen tun.
„Ganz davon abgesehen, dass jede Hand benötigt wird.“ Wir, die Schwarz tragen, gehören zu den Händen, die man nie mehr loslässt.
Ich laufe die Gänge meiner Erinnerung ab und weiß, dass ihre Worte stimmen.
Wenn’s stimmt, dass Heimat dort ist, wo das Herz ist, dann ist meins schon lange übers ganze Land verteilt. Ein Stückchen davon läuft gerade neben mir und lässt die grauen Wände, die uns umgeben etwas weniger farblos erscheinen.
Sie fühlte sich verraten. Ironischerweise nur nicht von dem Verräter, der neben ihr saß.
Ich halte sie fest und sie mich, geht ganz leicht, wenn’s beide machen.
Aber die Schuldgefühle fressen sich trotzdem durch mein Inneres, als wären sie Motten und ich bestünde aus Kaschmir.
Dabei bin ich’s schwarze Loch, nicht sein Opfer und doch irgendwie auch beides.
Ich kann’s Herz hinter Rippen brennen spüren, brechen und rebellieren hören (aber’s bricht nicht auseinander, es bricht grad neu zusammen).
Fakt war, er wollte definitiv von dieser Matte runter.
Heute. Drachenreiterinnen. «Noch würde ich euch keine Reiterinnen nennen, eher Flöhe, zu hartnäckig um runterzufallen.«
Ist nicht so, dass ich andere Menschen nicht mag (naja), oder ein Problem damit hätte besonders viele davon um mich zu haben (naja), aber ich bin’s nicht gewohnt.
Mein erster Impuls ist ein Daumen hoch, das ich gerade so verhindern kann.
Er küsst mich und ich fall (nein),
taumel’ (nein), werf’ mich in den Kuss als würde es um mein überleben gehen.
Er ist so nah und mir ist so heiß, kann die Wärme unter meiner Haut in Wellen gegen alle Knochen schlagen spüren.
Er wollte sie nicht freigeben. Er spürte es so deutlich, dass er auch den Egoismus dahinter beinahe an den Ohren hervorziehen konnte.
Na, wenn seine Existenz schon etwas besser machte, musste er sich ja heute nicht mal wirklich anstrengen.
„Also eure Drachen,“ setze ich wieder an, den Kopf leicht schief gelegt, „sind die wirklich so mies gelaunt, wie man sich erzählt und wie sie vorhin wirkten?“ Dann wäre das nämlich irgendwie doch ein kleines Problem. Ja. Gaidh! „Deiner sah vorhin nämlich so aus, als wolle er mich fressen und ich glaube, ich schmecke absolut nicht gut.“ Zucke mit den Schultern, meine es ernst. Würde außerdem minimal gern am Leben bleiben. Aber ich glaube wenn mich ein Drache fressen sollte, ist ihm dieser Wunsch auch egal. „Und es wäre echt schade, wenn ich nicht mehr sehen könnte, wie ihr euch im Training anstellt!“
„Ach, du hast gedacht, ich erzähle dir jetzt was? Nein, ich dachte du erzählst mir von deinen tiefsten Ängsten und Träumen und wie dein Plüschtier aus der Kindheit hieß. [...]"
„Könnten Sie einen Tee aufkochen?“ Geht das mit Magie?
Ich würde vermuten, dass er besseres zu tun hat, aber ich zwinge meine Vorteile zurück. Schließlich hat er bisher kein einziges – ah doch, das zu seinem Ego – bestätigt.
Sonst hätte ich vermutlich über das Elend all dieser Patienten hinweggesehen und meine Fähigkeiten für die Menschen genutzt, die sich nicht freiwillig in einen Krieg begeben. Aber was ist schon wirklich freiwillig?
Ich gehe ihnen üblicherweise aus dem Weg. Nicht den Schwarzträgern, aber den Egos, deswegen kannte ich seinen Namen vielleicht auch nicht.
"Wärst du unwürdig, eine Reiterin zu sein hätte ich aus dir einen Backfisch gemacht, Küstenkind, und dich nicht gebunden."
Ist Last auf ihren Schultern, ist schwer, aber sie ist so warm, ihre Haut im Licht der Abendsonne, der Duft nach ihrer Seife, wenn ich die Nase in ihre Haare stecke, ihre langen Wimpern, als sie einen Moment die Augen schließt und ich es auch tu und vergesse, wo wir sind, wann wir sind, nur dass wir sind, zusammen in diesem Moment und dass es leicht ist, das bleibt.
Zwischen ihnen existierten so viele Gefühle, dass es schwer war, jede mögliche Kreuzung entlang ihres Weges abzugehen und herauszufinden, wo sie falsch abgebogen waren.
Ich schau nicht gerne dabei zu, wie meine Freunde dünner werden, wie’s Licht mehr durch sie durch scheint, als wären sie halb Mensch, halb Geist
Als wenn mein Traum nur schön sein kann, wenn Dae darin nackt ist, auch wenn beide Dinge oft häufig zusammen hängen.
Sehr oft. Naja.
An manchen Tagen oder eher in manchen Nächten bin ich mehr wandelndes Klischee als die meisten ahnen. Immerhin sehe ich dabei gut aus, also gibt’s schlimmeres.
„Reiter sein heißt nicht nur Tod bringen.“ Er hatte das Gefühl, dass es wichtig war, ihn auch daran zu erinnern. Das der Weg nicht nur Dunkel war. Es gab nicht viel Licht, nicht umsonst trugen sie schwarz, aber trotzdem war da mehr.
Ist nicht wirklich viel Raum zwischen uns, aber jeder Zentimeter zwischen uns fühlt sich an, als würd's uns auseinander schieben.
“Wollen wir Mal realistisch bleiben.”
Der andere hatte Aoife gestoßen und dabei selbst den Halt verloren. Lag nun weit unter ihren Füßen und hatte keine Möglichkeit mehr, die Entscheidungen seines Lebens zu überdenken.
Noch immer passierte es ihm, dass die Menschen vom Herzog von Tyrrendor sprachen und es einen viel zu langen Moment dauerte, bis ihm bewusst wurde: Das war ja er.
Ihre Logik sagte ihr, dass es nicht möglich war, einfach beizubehalten, was sie hatten. Ihr Herz wünschte sich leise es wäre anders.
Verlust webt sich in jeden Familienteppich, der sich ins Militär begibt.
Wut, die sich so viel leichter gegen mich selbst richten lässt, als nach außen. Wut, die eigentlich in seine Richtung deuten sollte und anstatt dessen in mein Herz sticht, als wäre sein Blick ein Dolch, den er geradewegs dorthin führt.
Wie klar die Welt oben war, wenn gleich unten so vieles durcheinander wirkte.
Diesmal möchte ich diesen Brief schreiben und beenden. Ganz ohne einen einzigen salzigen Tropfen auf dem gewichtigen Papier. Ich schaffe das.
Die Runen sind so fein, so wenig sichtbar, dass es ein Mikroskop bräuchte. Und ich gehe nicht davon aus, dass viele davon hier in Basgiath abseits der Krankenstation existieren.
Trauer ist ein guter Motivator, wenn man weiß, wie man sie nutzt.
Mein Herz schlägt etwas schneller. Aufregung, Unsicherheit (die ich ihm gegenüber gar nicht empfinden will) und Freude mischen sich zu einem Cocktail, der so bunt und leuchtend ist wie alles Neue, was Calanthe uns probieren lässt — und das ist das Ding: man weiß vorher nie wie genau das schmeckt.
Das Kind in meinem Herzen lacht sich ins Fäustchen. Ich habe nie verstanden, warum Leute es Kindskopf und nicht Kindsherz nennen. Geht doch schließlich eher ums Gefühl.
Äußerlich bin ich wer ich war, aber innerlich bin ich eine Ruine. Zerfallen in so viele Einzelteile, dass ich mich frage, welches ich heute erwische.
Äußerlich bin ich wer ich war, aber innerlich bin ich eine Ruine.
Typisch Mann, machen einen auf dicke Hose aber ein Kätzchen bricht den Stolz.
Ich bin nicht wie sie. Ich bin nicht der Hass, der mir gerade unaufhaltsam entgegenrennt. Ich bin die Standhaftigkeit und der Kampfgeist, der sich umdreht und ihm entgegenblickt.
Das leichte Schütteln des Kopfes fiel knapp aus, einem Beobachter vielleicht kaum erkennbar, aber die Welt um sie herum hatte sowieso aufgehört zu existieren, war zur farbloser Bedeutungslosigkeit verblasst und seine eigenes Leben folgte diesem Weg.
Die Menschen die er aus seinen Augenwinkeln sah, blieben stehen, aber vielleicht war auch die Zeit stehen geblieben, vielleicht spürte er ihre Blicke auf sich, oder nur die Last des Wissens um die Zukunft, an welche er glaubte sich längst gewöhnt zu haben, die seinen Blick immer gegen Boden drückte um wenigstens manchem Tod auszuweichen und die sich doch heute schwerer unerträglich anfühlte.
Mein Herz ist schwer vom Kummer, stanzt traurige Muster hinter meine Rippen.
Braucht nicht mehr als diesen einen Anblick und in mir und an mir und unter mir und über mir fängt alles an zu strahlen, Herz galoppiert wie eine ganze Pferdeherde — hab den Mund auf, will schon was sagen als sie einfach gegen mich rennt.
Vorfreude sickert mir wie warmes Gold aus jeder Pore.
Mach einen Schritt zurück nur um ihn gleich wieder nach vorne zu machen. Werf’ die Arme um seinen Hals und mich gegen ihn.
Ich rutsche auf der Tagesdecke hin und her, als wär’ ich die verdammte Prinzessin auf der Erbse, dabei sind Hemmungen und Scham die einzigen mentalen Hülsenfrüchte, die mich pieksen.
Ich bin hier, nicht dort, nicht drüben, ich riskier's nicht.
Ich suche an den meisten Tagen noch nach meinem Selbstbewusstsein, wurde es doch in Bezug auf andere Menschen schon so oft verspielt. Vielleicht liegt’s daran, dass ich früher lieber mit offenen Karten gespielt habe, dass man mir jeden Trumpf aus der Hand gezogen hat.
'Unfälle passieren... weißt du...', echote irgendwo weit, weit hinten in seinen Gedanken Sylchis Stimme. 'Menschen sind auch sehr fragil... sie sterben schnell... muss man sehr aufpassen...'
Mag nicht in dein beschränktes Weltbild passen", war definitiv etwas, womit man ein nettes Gespräch beginnen sollte.
Ist nicht so, dass ich ihr dafür jetzt ein Blümchen hinters Ohr stecken und ihre Schulter tätscheln würde (würde ich schon, sie hat nämlich, so weit ich das beurteilen kann, Blumen-geeignete Ohren und die Schultern sind auch nicht von schlechten Eltern, sofern man das natürlich unter diesen benannt blauen Säcken abmessen konnte – …), also tut’s auch ein Nicken und ein fortwährendes Grinsen, das sich von einem Mundwinkel auf den anderen zieht, bis der Ernst der Situation eintritt.
Kann’s beinahe spüren; das Meer. Es ruft nicht nach mir, aber die Luft, die von ihm aus über das Land weht, umgibt mich auf meinem Weg. Heißt mich Willkommen.
Etwas, das es nicht gibt, kann auch nicht zerbrechen.
Ich kenne die Egos, die mit attraktiven Gesichtern kommen und glaube seins nicht nur in seinen Schultern, sondern auch hinter ihm stehen zu sehen.
Hab nicht — ich wusste nicht — ich hab nicht gewusst — wenn ich nicht ein paar Tage weggewesen wäre, dann hätt ich’s vielleicht vorher mitbekommen, mich drauf einstellen können, mich fragen wie ich’s finde und versuchen in mich reinzuhorchen, ob da wirklich (noch) Sehnsucht in mir steckt oder ob die jetzt nur an die Innenseite meiner Rippen schwappt weil ich so überfordert damit bin.
Gibt so viele kleine Gewichte und Gründe, die mich am Boden halten, dass meine Gedanken nicht im Wind zerstreut werden können.
Inzwischen ist es ruhiger.
Auf dem Schiff. Nicht in mir drin.
Lass mich in die Umarmung ziehen, halt sie fest, lange, länger. Bin nicht der, der zuerst loslässt. Ein bisschen so als würde ich sie geradezu mit Liebe überschütten, bevor ich einen Schritt zurück mache.
Sterben stand für heute jedenfalls nicht auf dem Plan. Hatte es gestern schon nicht. Vorgestern auch nicht.
Klar, eine Dame ließ man nicht warten, aber... sie war die mit den Flügeln und auch wenn sie recht klein war, konnte es nicht so aufwändig für sie sein über dieses Tal zu fliegen und ihn zu finden, wenn sie nicht warten wollte...
Wimpern klimpern. Die schönste Dekoration der Welt. Fehlen nur noch kleine Funken und Sterne, die um meinen Kopf rum tänzeln damit’s Bild perfekt wird.
Musste der Drache aber jetzt durch. Selbst Schuld.
Ich sauge tagtäglich Worte von Seiten in mein Inneres und behalt sie doch lieber für mich.
Manchmal würde sie gerne ein Tag ein Mann sein, um zu spüren wie es war ein absoluter Volldepp zu sein, aber dennoch noch vollkommen überzeugt von sich zu bleiben.
Kein Märchen, kein Happy End. Kann kein Happy End geben, wenn es kein Ende gibt. Und wenn es in diesem Szenario ein Ende gibt, dann ist es sicher nicht happy. Wir sind gefickt. Im nicht so erfreulichen Sinne.
Die, die ich war, die sitzt unter meiner Brust und lässt die Wellen stärker werden.
Ich habe Draithus verlassen und es hängt mir doch in den Kerben meines Herzens wie alles Gute und Schlechte, was mir hier je passiert ist.
Ich hab Meerweh. Land ist mir zu still, brauch’ Wasser unter den Füßen. Leg’ den Kopf in den Nacken, starr’ in den Himmel. Blau.
Mittelfuß und abrollen. Mir ist nach Mittelfinger und hochhalten.
Sie ist die Ruhe zu meiner Angst, selbst jetzt, als sie versucht mich abzulenken.
Wir haben zehn Jahre auf diesen Moment gewartet, also kann’s heute nicht zu Ende sein.
Bin ich nur halb-arschig, bin ich auch halb-nett, aber wer würde das schon so sagen?
Sie ist mein Kompass. Die Person, nach der ich mich richte, wenn ich mich entscheiden muss und selbst unsicher bin.
Vermissen war das wilde Treiben des Meeres. Nie still, aber auch nicht immer so turbulent, wie an diesem Tag.
Ein solides Dutzend individueller Flüche bricht sich in meinen Gedanken bahn und nur einmal in der gesamten letzten Zeit bin ich dankbar für das Chaos, das hinter meinen Augen herrscht und mir erlaubt, Emotionen Raum zu geben, die sonst erstickt werden unter einem Drang von Ordnung und Struktur.
Also lege ich den Kopf in den Nacken, starre die Decke an, als würden da Antworten wachsen, wie Früchte an Bäumen. Nichts da, nur Ornamente und Verzierungen.
Fragen, viele Fragen, von denen ich keine stelle, nur weiter den Kopf ausrichte, um seinen Blick aufzufangen, den ich nicht irgendwo über mir suchen muss, sondern finde, nur, wenn ich mich in seine Richtung neige.
Da ist er, da bin ich und der Abstand, den ich zwischen uns lasse. Ich brauch ihn ein paar Minuten länger, um meine porösen Mauern wieder in ihre richtige Position zu spachteln.
Ist so verdrängt, wie ich’s mit den Gefühlen versuche, deren hoffnungsvolle Wurzeln Unkraut in mein Herz geschlagen haben. Ich lass es nicht wachsen, aber konnte es auch noch nicht vollends jäten.
Mag dieses Wir, was wir uns manchmal schaffen. Wir reden nicht drüber, was es ist. Will dem keine Gestalt geben. Es hat keine. Aber in den Augenblicken ist es gut.
Sie ist mein Widerspruch.
Punkt für ihn. Punkt für den Optimismus.
Jaja, würden sie alle schaffen. Händchenhaltend, in den Sonnenuntergang fliegend, um ein langes, glückliches und vor allem friedliches Leben zu leben.
Versuch mir vorzustellen wie’s wäre, wenn das Leben ein anderes wäre, aber kann’s nicht. Seh’ immer nur sein Grinsen wie’n einziger Stern am dunklen Nachthimmel.
Er klopft mir auf die Schulter und ich lach leise, über Huckepack nehmen und die Erinnerung wie er's gemacht hat und die ganze Straße runter gerannt ist und dass Vertrauen, dass er mich nicht fallen lässt, fühlt sich noch immer so gut an in meiner Brust.
Wenn sie etwas weniger über Zeit reden würde, hätte sie vielleicht mehr davon.
Aber es spielt keine Rolle. Nicht für sie, für die ich nur der war, dem man nicht vertrauen kann. Nicht für mich, der sich keine Zeit genommen hat, ihr zu zeigen, wer ich bin.
Vielleicht hat’s diese dritte Umarmung gebraucht, den kleinen Kuss, die liebevolle Geste um mich selbst daran zu erinnern, dass ich mehr als das Biest mit langen, scharfen Zähnen bin, das Kehlen reißen kann; nicht nur der Dae, der ich eben da draußen war.
Meine Familie war schon immer groß in Umarmungen, aber keine war je so gut wie die hier. Sind wieder vereint, er und ich. Und das ist ein er und ich, an dem ich für immer festhalten werde.
Ist es peinlich im Reiterquadranten zu heulen? Mir ist's egal, weil mir Erleichterung Tränen in die Augen treibt und das Glück und das Gefühl von Familie, das Stückchen was immer gefehlt hat und jetzt an seinen Platz rutsch, jetzt, wo ich meinen Bruder wieder habe.
Irgendwo auf dem Weg hatten sie vielleicht nicht verloren, es zu erkennen, aber es zu verhindern. Fanden den Punkt zu spät, um über Dinge zu reden. Machten zu viel mit sich selbst aus, bevor sie einander fanden.
Er war schon immer ihr Lieblingsbuch gewesen. Jede seiner Gesichtsregungen ein Satz, welchen sie mit ihren Fingern abfahren wollte.
Von Fin zu fordern, er sollte nett sein, war wie eine Katze baden. Funktionierte nicht sehr gut und man bekam vermutlich Kratzer.
Ihre Distanz hatte keinen Ort, nur die Breite eines Ozeans, an dessen unterschiedlichen Ufern sie sich gegenüberstanden.
Liebe hatte ihre Beziehung nicht gerettet, aber Liebe war vielleicht der Grund, warum sie sich trotzdem noch gegenübersaßen.
Bin ja bescheiden. Meistens. Manchmal. Na ja ab und zu.
Meine Gefühle und ich haben sonst eher ein Verhältnis, bei dem ich sie in einen Sack stopfe und irgendwo vergrabe.
Jetzt bin ich Fels in der Brandung, Ruhe nach und vor und im Sturm. Für ihn.
Zerrissen in einer Welt, in der wir hätten nur junge Frauen sein können und zu Soldatinnen geworden sind.
Ich schieb’s auf die Anspannung und nehme mir vor heute Abend mit Lavendel mein Zimmer auszuräuchern. Das hilft auch gegen schlechte Gedanken.
Schmerz lässt einen in sich selbst zurückfallen. Ich hab’s oft gesehen. Wie die Seele ins Innerste verschwindet und ich mich frage, wo die Gedanken hingehen. Wie kein Stück Charakter mehr durchscheint, wenn Menschen schreien.
Würde der Rest gerade nicht so weh tun (vor allem die scheiß Nase), dann würde er jetzt wohl sein angeknackstes Ego pflegen müssen.
Ist kein Spaziergang mehr. Ist immer noch das was ich erwartet hab. Der Vorhof zur Hölle. Nur dass ich noch lebe.
Er mochte den Sturm mit sich bringen, aber sie war das Sonnenlicht, welches darauf folgte.
Bin unbeweglich wie über Jahre gehärtetes Eis. Spür die Kälte in jeder Pore meines Wesens.
Also: Bühne frei, euer
Frage mich, wie schnell es geht. Wie schnell es Menschen verschleißt, wenn die ohnehin omnipräsente Sorge ums eigene Leben plötzlich wirklich greifbar wird. Wenn der Tod nicht mehr nur vor der Haustür steht, sich die Füße abputzt, sondern seine nackten Finger in dein Bett und um deine Kehle legt.
“Weil ich stets genau weiß, wovon ich spreche.” greife ich den Humor auf, der sich zwischen uns gebildet hat, nicht greifbar ist, nicht physisch, sich aber angenehm warm um meine Schultern legt
Heute haben wir keine Zeit für Angst.
Erst klären wir das, was uns töten kann und anschließend das, was uns nur das Herz zerbricht.
Mein Blick rutscht die Etage tiefer, automatisch. Als wären meine Augen Kompassnadel und seine Lippen wären Norden.
Er hingegen, er fühlt sich an wie eine Fessel, die an ihren Füßen hängt. Wie ein Anker, der sie runterzieht.
Sie bewegte sich, beinahe als würde sie tanzen, schweben, ihre Blicke trafen sich, als zögen sie sich an wie zwei Magneten, oder wie eine Motte das Licht, dann war er die Motte, sie sein Licht.
Fühlt sich an, als würd ich die Berührung seiner Finger bis in die Knochen spüren, als würde die Wärme auf der Handinnenfläche nachhallen. Dabei ist’s nichts.
Wurde Drachen diese klugscheißerische Arroganz mit ins Ei gelegt oder eignete man sich das mit der Zeit an?
Es durfte nicht vergebens sein, nicht all der Schmerz umsonst, ihrer... und seiner, der ihn beinahe zerriss, wenn die Liebe in die eine Richtung zog und die Angst in die andere.
Man musste vielleicht auch erst einmal einen Moment darauf klar kommen, dass man seinen ersten Flug auf einem Drachen überlebt hatte und nicht in den Tod gestürzt war… aber okay, das verstanden die Archiv-Futzis nicht so ganz. Immerhin war das Gefährlichste was ihnen passieren konnte, dass ein Buch aus dem Regal fiel und sie erschlug. Sad.
Die Angst blinzelt müde und ich lass sie schlafen.
Die Angst ist mit mir übers Viadukt gekommen, aber gerade so unfassbar leise, dass ich sie fast vergessen kann. Wir verlieren uns nicht. Wir finden uns nur neu.
Wie war das, wer nicht kämpft hat schon verloren?
Spür wie mein Herz sinkt und halt es mit beiden Händen davon ab, mich noch weiter runterzuziehen.
Will alles konservieren, alles erhalten. Als Erinnerung. Brauch ich noch was? Alles. Dich, will ich sagen, aber ich schweige nur. Wieder.
Weiß, wenn ich lang genug hinsehe (vielleicht gar nicht mal so lang), dann entdecke ich die selbe Müdigkeit in ihren Gesichtern wie in meinen. Die selbe Anspannung in ihren Knochen, ein Echo von meinen Gefühlen, das dort widerhallt und — anders rum.
Bin zwei Meter groß und zwei Meter Scherbenhaufen. Zwei Meter Trauer und zwei Meter randvoll von Tränen, die ich nicht weinen kann, nicht jetzt.
Sie zwang sich ihn anzusehen und mit ihm ein weiteres Mal jeden einzelnen Traum zerbrechen zu sehen, den sie gehabt hatten.
Wir können das ganz gut. Füreinander laut oder still sein.
Das ist ein Angebot. Ein großer Schritt auf sie zu.
Hab meine Entscheidung getroffen, ich nehm den kleinen Schnitt im Herzen, aber hab Nadel und Faden bereit um’s wieder gut zu machen.
Der Plan? 1. Drache, 2. fliegen, 3. Zukunft.
Du könntest ihn trainieren. — Ich könnte mir auch ‘nen Kochtopf auf den Kopf setzen und so lange drauf schlagen, bis ich Malek singen hör.
Ich könnte es Saru sagen ~ ich könnte dich auf Diät setzen ~ ich könnte einfach die Leute hier fressen, oder die Pferde... ~ ich könnte... bitte lass es einfach ~ ich hasse es, wenn du bitte sagst, Ruhe.
Ein bisschen Zeit, um mich daran zu erinnern, wer ich bin. Nicht nur, wer ich sein muss. Nicht nur, wer ich sein will.
Waren so viele Emotionen, dass ich nicht weiß, ob’s überhaupt irgendeine gibt, die ich nicht gespürt hab. Mein Koffer ist voll, mein Fass bereits am Überlaufen.
Ich spür die Hand an meiner Seite.
Aber ich spür auch das Loch unter den Rippen.
„Ich würde sagen ein paar Blumen würden es auflockern, aber ich hörte das passt so schlecht zur militärischen Nüchternheit.“
Ich bin auch heute nicht laut, aber ich steh fest auf meinen Füßen. Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, wer ich bin. Odette.
Ist sein kleiner Bruder, der gestorben ist, sein Verlust und tut mir trotzdem auch weh. Zwei mal. Für den Freund der mir fehlt und für den anderen Freund, der vor mir steht, aber der mir auch fehlt.
Die Kleine hatte Nerven. Er auch. Und sie ging ihm gehörig auf seine.
Aber ihre Geschichte war anders geschrieben worden, aneinander vorbei.
Wenn’s um die ganzen Spaß-Sachen geht, ist sie immer sein Kind.
Aber wenn plötzlich Erpressung auf dem (Erziehungs-)Plan steht, dann ist sie natürlich meins.
Hochverrat? LEICHT. Pers nicht erzählen was Cascar ihm zum Geburtstag schenkt? UNMÖGLICH.
Es ist schön zu glauben, dass er keine Schmerzen mehr hat, weil er nicht mehr ist. Aber’s schwer mit dem Schmerz zu leben, weil er nicht mehr ist.
Und ich hab’s nicht begriffen, damals. Der Schmerz ist jetzt vorbei. Aber ich versteh’s jetzt. Für ihn, für ihn gibt es da keinen Schmerz mehr.
Er war kein Held. Er war einfach nur in zu große Fußstapfen getreten, die es zu füllen galt.
„Wir können nicht hierbleiben.“ Er spürte Bjargs Unruhe. Auch nicht hilfreich. Bist doch sonst so klug. Was sollen wir tun? Erst schweigen. Du bist ihr Anführer. Jetzt schnaubte er fast. Arschloch.
Fünftes Rad am Wagen? HI, IT’S ME. Fünftes Rädchen it’s me.
Hab mir jede Nacht die Augen aus geheult und meine Augen jucken als wär es Frühling und ich allergisch auf das Gras, aber der Herbst ist nur grauer geworden und das Sterben hat nicht aufgehört.
In jedem Moment in dem ich ihn sehe aber mich nicht traue ihn in die Arme zu nehmen, höre ich ihn stumm schreien. Würd mir gern die Ohren zuhalten, wenn es irgendwie helfen würde, aber ich spür's im Herzen und da kommen meine Hände nicht ran.
Wir sind zwei Bilder auf ‘ner Münze, aber immer die selbe Seite.
...denn ehrlich, so viele Dinge, die einem hier tatsächlich tödliche Wunden zufügen konnten. Da waren seine Worte doch echt ein Witz.
„Ich halte mich natürlich zurück, wenn das dein Geburtstagswunsch ist.“ Das leichte Funkeln in seinen Augen verriet, was als nächstes folgte: „Aber über das mit dem Knopf müssen wir vielleicht nochmal reden…“
Weil Tod und Verderben durch dieses Land zieht, als gehörte es zur Tagesordnung. Ist hier so, aber sollte nicht sein. Gute Menschen sollten nicht sterben und tun’s doch jeden Tag.
Ich spür das Gewicht auf meinen Schultern und mach einen Schritt nach vorn. Nicht zurück, aber nach drinnen. Nicht zurück, aber nach vorne. Nur mein Herz hängt hinterher, auf einem zweiten Wagen, in toten Zügen.
Morgen wird nicht wieder alles gut sein, morgen wird kein Herz wieder zusammengesetzt sein.
Schmerz ist dein Freund, hat mal irgendwer gesagt und ich fühls nicht.
„Schafe umschubsen?“ Na ja. Müssen wir nur erst Schafe finden. Frag mich ob Drachen was dagegen haben, wenn man mit ihrem Essen spielt? Vielleicht.
Weil die Angst auch umarmt werden will. Nein. Kein Platz da für uns Beide. Wenn dann nur für mich. Angst geh weg.
Die Geräusche auch ein bisschen leiser, aber dringen noch an meine Ohren, höre Dae, der Stopp sagt und wünschte es würde wirklich einfach alles anhalten. Stopp. Anhalten. Und dann Zurück. Die Tränen in meine Augen, die Schritte zurück ins Tal, die Sonne zurück in den Zenit , Stellan zurück ins Leben.
Bin zu Größerem geboren und zum Kleinsten verdammt gewesen.
„Buh.“
Das sanfteste buh das je gebuht wurde. Wie’n Geist auf Weichspüler.
Wenn er schläft, dann redet er, oft, fast immer. Unsinniges, dummes Zeug. Ich erwarte fast, dass er’s jetzt tut. (Warum macht er’s nicht?)
Und bin ehrlich: tut gut ihn zu sehen. Wie ein Schmerzmittel auf zwei Beinen.
Kann nur noch an uns glauben. An die Hände, die sich nacheinander ausstrecken und uns zusammenhalten, auch wenn unsere Welt ein weiteres Mal zusammenbricht.
Wollt besser sein als die anderen, die vor uns kamen. Wollt besser sein, um das Loch unserer Eltern zu füllen. Anstatt dessen spür ich, wie mein Fuß mit ins Loch rutscht. Hab nicht’s besser gemacht, nur einen weniger gerettet, als ich wollte.
Unter anderen Umständen hätte das Leben mich sanft machen können, aber ich bin es nicht. Bin Ecken und Kanten, die stechen.
Denk nicht: wenn wir gewinnen, sondern hab’s Gewinnen schon für uns festgelegt.
Er konnte ihr nicht sagen, dass sie nicht hier sein sollte. Sein Herz sagte, sie war genau am richtigen Ort. Sein Herz fand das erste Mal seit Wochen ein bisschen Frieden, weil er seine Arme um sie schließen konnte.
Wurde er schon verrückt, weil er so viel dachte?
Denken. Es bereitete ihm Kopfschmerzen, in welcher Intensität er es tun musste, während sich die Welt um ihn herum wieder und wieder verschob.
Als würde sein Herzschlag mit ihrem aussetzen, sein Atem stillstehen, wenn ihrer es tat.
Er lacht.
Das schönste Geräusch das ich mir vorstellen kann.
„Hoffentlich nicht kleiner als Teag.“
Ich bin nicht klein. Ich bin schnell wie ein Blitz, wendig wie ein Falke, präzise wie ein Pfeil, tödlich wie der Tod, ich hab den größten Morgenstern meiner Linie.
Fick dich. Fick dich selbst. Ach wir sind doch alle gefickt.
Ich würde lieber für etwas sterben, als zu leben und nichts mehr zu haben, wofür es sich zu leben lohnt.
Muss vielleicht keine Hoffnung sein, solange wir noch bereit sind zu kämpfen. Für uns, für das Land, dafür, dass andere vielleicht überleben, selbst wenn wir es nicht tun.
Kopf in den Nacken, ein paar Minuten länger ausharren. Draußen sein, weil man’s kann, nicht weil man es muss.
Leg meine Hand dafür ins Feuer, dass er wie ein Wirbelsturm das ganze Tal, die ganze Welt auf den verdammten Kopf stellen würde, wenn ich ihn jetzt laufen lasse, also tu ich’s nicht.
Blick, der panisch von einem Punkt zum nächsten springt. Haltlos,
Will nach Hause, auch wenn es Zuhause nicht mehr gibt. Will einfach zurück auch wenn es kein Zurück mehr gibt, bin nicht mal sicher, was mit morgen ist, ob es das noch gibt, ob es da uns noch gibt, nicht mehr so wie wir waren.
„Vielleicht kriegt sie Erdmanipulation, dann könnte sie dir wirklich ein Grab schaufeln.“
Fünf. Ein jeder ein Mal am Arm. Wir sind da, wir sind zusammen, wir werden das überleben. Nur … nicht alle.
Jetzt sind sie einer mehr.
Jetzt sind wir einer weniger.
Würd’ gern die Arme ausbreiten, sie (mich) so lang machen, wie’s geht und all ihre Kummer und die Wut darin gefangen nehmen, damit sie wieder lachen und hoffen können.
Schwarz. Die Farbe, die sie als die Tochter von Verrätern deklarierte. Schwarz. Die Farbe, die sie zu einer Reiterin machte. Schwarz. Die Hoffnung, die sie für ihre Zukunft hatte.
Einen Moment lang, schlug sein Herz für sie, war die Liebe stärker als die Angst, einen Moment lang, übernahm die Sehnsucht und wollte seine Schritte lenken, hin zu ihr, dort wo er nicht sein durfte, hinaus auf die Straßen von Calldyr Stadt, einen Moment die Illusion er könnte sie in seine Arme ziehen und festhalten und sie vor dem beschützen, was zwangsweise passieren musste.
Wenn sie könnte, würde sie ihn festhalten, nicht nur den Moment, sondern sein Gefühl. Ihn.
Die Angst lässt los, aber zu Atem komm ich trotzdem nicht.
Das Lächeln war noch immer nicht gänzlich aus ihren Zügen verschwunden; zeichnete ihr Lachen noch in den Wind. Sein Echo ins Tal, unabhängig seiner Irritation, von der sie sich fast sicher war, dass sie sie in ihm hervorrief.
Halt. Ich hab Halt. Ich bin Halt.
Hab Bryce' Hand gegriffen. Halt ihn fest und fest bei mir, schieb mich vor ihn, die zweite Hand an seiner Brust, Finger, die in sein Flugleder krallen.
Halt. Ich hab Halt. Ich bin Halt.
»Ihr seht alle ein bisschen aus wie Fleischklopse mit Beinen.»
Vielleicht passen wir deswegen wie Arsch auf Eimer. Du bist der Eimer. — Das heißt, du bist der Arsch?! — Stille. Eigentor.
Entschieden unterdrückte er das Zögern. Verflucht er war schließlich ein Reiter und hatte mit Sicherheit beängstigendem gegenübergestanden, als einem Teenager, der ihn nicht ausstehen konnte.
Zuversicht. Ich habe, brauche, bin und will noch mehr Zuversicht.
„Keine fünf Minuten wach und schon willst du einen Drachen reiten, mhm?!“
Er zweifelte nicht wirklich an ihrer Wiedersehensfreude, er war ein zu geiler Typ als dass sie sich gar nicht freuen konnte, ihn wieder zu sehen, sie war halt nur angepisst, ging ja schnell bei ihr.
Er war wichtig genug, präsent genug in den Medien und mit Statur und Schwert unverwechselbar genug, dass man ihn wiedererkannte – und an ihm auch nicht zweifelte.
All die Anforderungen, all die Erwartungen, die ich über die Jahre an mich gestellt habe, stapeln sich auf, trommeln meinen Herzschlag schneller.
Und wann immer sie ihren Blick in Richtung Navarre hatte schweifen lassen, wann immer sie an ihr Zuhause gedacht hatte, war ihr bewusst geworden, warum sie weiterhin hoffte: weil sie sich dort genauso verloren gefühlt hatte. Weil auch die geringste Wahrscheinlichkeit, ihn zu finden alles andere erträglich machte.
Improvisieren kann ich. Auf Fragen keine eindeutige Antwort geben kann ich auch. Beste Voraussetzungen, dass sich jemand gut vorbereitet, angekommen und aufgenommen fühlt!
Niemand hätte mich hierauf vorbereiten können. Nicht auf das Dreschen an sich, aber noch weniger auf Sipho fucking Fourie.
Er lernt, dass er sich nicht die Pfoten verbrennt, wenn er mich berührt. (Obwohl ich wirklich hot bin.)
Denn so bin ich: ich schmeiß mich den Raubtieren (das meint in diesem Fall Drachen und Rookies gleichermaßen) selbst zum Fraß vor, ohne Angst und noch mit ‘nem bescheuerten Grinsen in der Hackfresse (Hackfresse nur wegen Hack und Fraß, lecker, schmecker, schmackofatz).
Es ist wirklich schwer der Witzige zu sein, wenn das Publikum aus drei feuerspeienden Hitzköpfen besteht.
Kann und will mich in ihrer Gegenwart aber nicht nur der Finsternis hingeben, die mich sonst umgibt, will Hoffnung spenden, auch wenn ich hoffnungslos bin. Will ihr welche geben, will den Grashalm fallen lassen, die Hand nach ihrer ausstrecken, sie ermutigen – und tue nichts davon. Außer: den Grashalm fallen lassen
Jetzt berührt die Wange fast die Schulter. Kann auch nicht jeder, aber mein Nacken ist scheinbar flexibel wie ‘ne gekochte Nudel — und da schließt sich der Kreis. Mein Magen knurrt schon wieder.
Und es ist zwar verdammt leicht sich im Dunklen wegen 'nem Haufen Kleidern über 'nem Stuhl in die Hose zu scheißen (wegen nichts). Aber es ist verdammt schwer sich bei Tageslicht vor 'nem grünen Busch zu fürchten, der aussieht wie ein Busch, da steht wie ein Busch und sehr wahrscheinlich einfach nur ein Busch ist (also wahrscheinlich auch nichts).
Er klopft, hilft mir, keine Ahnung. So richtig schneide ich nichts davon mit, weil ich noch huste und beinahe sterbe. Wenn nicht an dem Bonbon, dann ganz sicher vor Scham.
Und sein Gesicht wird ganz schön rot. Wenn er jetzt noch ‘nen Skorpionschwanz hätt, dann hätt ich ein Problem. Die mögen’s, wenn man sich von links nähert und ich lauf an seiner rechten Seite.
Ja. Ich hab in Drachenkunde aufgepasst.
Er starrt mich an, als wär ich ein pink-weiß gestreifter Drache, bekannt für ihren unbändigen Appetit, ihren überragenden Humor und Witz und einen Schlafzimmerblick, der seinesgleichen sucht. Was sonst?
Er schöpft aus 'nem schier endlosen Quell an Lächeln, Grinsen, Lachen, Zwinkern und was einem noch alles einfällt. Mein Brunnen an guter Laune hat eher die letzte Dürre nicht überstanden.
Weil eine Herzogin besseres zu tun hat. Am Arsch. Man sollte besagter Herzogin vielleicht auch Folge leisten, aber dafür bin ich offensichtlich dann doch zu wenig Herzogin.
Vielleicht ist’s mehr so ein Urvertrauen in mein Bauchgefühl. Das hat meistens Recht — auch wenn’s dabei nicht um Hunger geht. (Boah, was würd ich jetzt geben für’n richtig gutes Stückchen Brot?!)
Also sitz ich wie Rapunzel in meinem scheiß Turm aus Schilden.
Kein Weg rein, kein Weg raus.
Ihre Unterschiede schienen sie manchmal vollends in anderen Farben malen zu wollen, als bestand sie nur aus den warmen Tönen und er hatte sich den kalten angenommen.
Wenn sie starb, dann weil sie an den Herausforderungen gescheitert war. Nicht weil irgendein beschissener Alibi-Gott sich dazu entschieden hatte sie in seinen Flammen zu wollen. Klar, sie war heiß, aber auf diese metaphorische Geschichte hatte sie wirklich gar keinen Bock.
Manch ein Mädchen aus ihrem Umkreis mochte das Schwarz als anziehend empfunden haben, weil es von Heldentum sprach, aber aus ihrer Erfahrung sprach es auch von Ego. Ihr Gegenüber war ein gutes Beispiel für’s Ego.
Ging er das Ganze vielleicht falsch an? Konnte schon sein, aber er ging es auf die einzige ihm gerade mögliche Weise an. Er versuchte seinem Sohn den Arsch zu retten. Er trug Leder. Kein Samt. Er war ein Reiter.
Wer auch immer sagte, Wut sei kein geeigneter Antrieb hatte augenscheinlich noch nie die Ausdauer verspürt, die sie einem geben konnte
Er zwang die Muskeln in seinem Brustkorb seine Lunge mit der frischen, kalten Luft zu füllen, sein Gesicht ein bisschen Anspannung aufzugeben, seinen Nacken den Kopf wieder zu einem Nicken zu bewegen.
Da war wieder die Brise Leichtigkeit, die er gerne mit seinen Händen festgehalten hätte, anstatt seine Finger nur kurz auf Jespers Schulter zu legen.
Und obwohl er unzählige Minuten damit verbracht hatte, sie anzusehen, war er sich in dieser Realität sicher, niemals genug zu haben. Nicht genug Zeit, alles zu bemerken. Nicht genug Aufmerksamkeit, um sich alles einzuprägen.
Ein Tag nach dem anderen. Das war ihr inneres Mantra geworden, unabhängig davon, wie oft es herausgefordert wurde.
„Falls du’s vergessen hast, ich bin der Gutaussehende von uns und du der Intelligente.“
„Wer sich sorgt, leidet zwei Mal.“
"Làidir richtet Grüße aus.“ Tue ich nicht. Ich habe Besseres zu tun.
Jetzt liegt sie in meinen Armen, diese Fantasie. Eigentlich steht sie, mit beiden Beinen auf dem Boden, aber ich bilde mir ein – rede mir ein – sie brauche mich, weil es umgekehrt genauso ist.
Wir sind die Bananen und das Brot, Rhun ist der Sack Mehl und wir können froh sein, wenn wir am Ende bei irgendwem auf der Einkaufsliste stehen, im guten Sinn, im ich-will-dich-behalten-Sinn, nicht im Snack-Sinn, nicht wie in: ich will ich fressen. Oder noch schlimmer, einfach nur abfackeln. Nicht mal würdig genug um gegessen zu werden. Albtraum.
Er war müde, weil die kleinen Erfolge nicht über die Verluste hinwegtäuschten, die sie dafür hatten erleben müssen. Müde, weil er an diesem Tag kein Anführer sein musste, in diesen Sekunden kein standhaftes Bild abgab, nur er war.
Es gab immer zu viel zu tun, zu viel zu bedenken, zu vielen Albträumen zu entfliehen.
Seine Einsamkeit ist eine andere als meine, war eine andere als meine, aber sie ist auch gleich, in dem Sinne, dass das Gefühl dasselbe ist. Ich erkenn’s, weil ich es kenne.
Es wäre leicht zu sagen, dass Angst mein ständiger Begleiter geworden ist, eigentlich schon seit frühen Tagen war, weil ich sie in fremden Augen gesehen und dann in meinen wiedererkannt habe.
Es ist lange her, dass es so voll um mich herum war. Voll von Menschen, voll von Gedanken, voll von Eindrücken, die wie ein stetiger Regenguss auf mich einprasseln.
Er würde seine Ewigkeit aufgeben, um den Rest seines Lebens an ihrer Seite verbringen zu können.
Das Bild ihrer Zukunft malte sich ein weiteres Mal vor seinem inneren Auge und die Farben waren bunt.
Warte ab, bis du dich an einen anderen Drachen bindest, neckte er sie sanft in Gedanken und in einer Antwort, ließ sich Gala so urplötzlich zur Seite kippen, dass er froh darum war, solche Manöver mittlerweile gut genug zu kennen, um nicht durch die Luft zu segeln.
Er testete seine eigenen Grenzen, seine Selbstbeherrschung, weil sie in Bezug auf sie so fragil war wie nichts Anderes in seinem Leben.
War nicht der Vorteil davon, Eis zu sein, dass man Feuer damit begegnen konnte?
Er konnte sich nicht vorstellen, dass er dem Magnetismus jemals müde wurde, der ihn geradewegs in ihre Richtung zog.
Die Wärme ihrer Präsenz war über die Jahre, die sie miteinander verbrachten, nicht weniger verlockend geworden. Sie war vielmehr einer der Gründe, warum sich die vier Wände, in denen er verweilte, um einiges mehr anfühlten wie Heimat.
Schließlich schubste er sie. Es wäre fast witzig gewesen, wäre es ihr nicht derart würdelos vorgekommen, dass sie sich fragen musste, ob er überhaupt wirklich kämpfen wollte oder ob das alles nur ein Vorwand gewesen war.
Ein guter Schlagabtausch glich einem Tanz. Jener, in welchem sie sich derzeit mit ihrem Gegenüber befand, war bisher eher ein seichtes Hin- und Her als eine ausgewachsene Choreografie.
Mit manchen Menschen startete man nicht nur auf dem falschen Fuß, man blieb auch dort stehen.
Sie zeigte ihm den Mittelfinger, süß. Aber Mercy war Fan der freien Meinungsäußerung, griff beiläufig in die Luft und steckte sich die freundliche Geste in die Tasche seiner schwarzen Hose. Vielleicht brauchte er sie ja im Laufe des Tages noch.
Ich fresse dich ganz sicher, nein Mercy glaubte, würde Fíoch nicht, hatte er schließlich nie getan und schon oft damit gedroht. Eigentlich waren sie ein gutes Team, sicher liebte sein Drache ihn auch.
„Schubsen?“ Riven hob eine Augenbraue empor, unterdrückte in weiser Vorsicht das Lachen, das sich seinen Weg nach oben bahnte und folgte stattdessen ihrem Blick zu seinem Bein.
„Hochmut kommt vor dem Fall.“ Ein Grinsen umspielte seine Lippen. „Ist ein ziemlich langes Safeword, wenn du mich fragst, aber okay.“
einige waghalsige Flugmanöver später – von denen Helia sehr genau wusste, dass keines notwendig gewesen war, sondern Keelie die Strecke bloß zu langweilig gefunden hatte – war Helias Gepäck so durchgeschüttelt wie seine Knochen und Gedanken.
Mir fällt’s schwerer und doch nicht schwer genug, um nicht den Eindruck zu vermitteln, genau dort zu sein, wo ich sein will; sein muss.
Entweder man war auf der richtigen oder der falschen Seite des Schildes geboren worden. Alles andere spielte keine Rolle.
Manchmal hatte sie das Gefühl, unter seinem Blick zu zerspringen. Als würde ihr Herz die Sprünge, die er auslöste, kaum aushalten können. Sie hatte erwarten, dass es sich legen würde, dass ihre Sinne irgendwann nicht mehr von ihm geflutet werden würden. Aber diesen Punkt hatten sie bisher nicht erreicht und insgeheim hoffte sie darauf, dass es auch nie dazu kommen würde.
Sie wünschte, sie könnte aus diesem Moment eine Ewigkeit machen. Nur sie beide, bevor sie irgendetwas kaputt machte. Bevor sie ihn vielleicht wieder an seine Wut verlor. Oder an seine Angst. Oder an all das, was ihn von ihr ferngehalten hatte.
Selbstzweifel mochten an ihn haften, Ängste an ihm kleben, doch er war nie feige gewesen.
„Du bist – mein Leben“ Von den schönen Seiten zum puren einzelnen Atemzug – und in die Gegenrichtung.
Nur etwas Unterholz gab es am Rand jenes Waldes, der seine Vorstellung war. In dem Erinnerungen wie Bäume wuchsen – und die man fällen musste, um sich ihrer ungefragt zu bemächtigen. Oder schütteln, damit die Erinnerungen wie Rauschen der Blätter bei einem ankamen.
Deutlicher zu machen, dass sie in seine Arme gehörte – und sie jenseits einer Bitte, freigegeben zu werden, nichts dafür tun konnte, damit er sie losließ.
Was eine - fast - einfache Frage gewesen war, wuchs zu einem Monster, das sich nicht unter dem Bett hervor gewagt, sondern sich aus seinem Mund erhoben hatte.
Sie konnte ja fast süß sein, wenn sie lächelte. Naja, zumindest wenn man auf Rasierklingen stand.
„Ist auch scheißegal, ob ich ein Mann bin, oder wie groß“, oder hart... aber sie hatte gutaussehend vergessen, das war ein bisschen bedauerlich
Sie hielt nicht viel davon die menschliche Existenz ergründen zu wollen, weil es ihr wie eine Zeitverschwendung erschien, die mit der menschlichen Dummheit begann und endete.
Aber seine Realität war nicht ihre, ihre nicht die seine. Sie teilten sich nur so viele Momente, dass es manches Mal in Vergessenheit geriet.
Alles sehen - aber auch sehnen, wie ihm sein Herz deutlich mitteilte – fand mit anderen Sinnen statt
Wir gehören zusammen. ist ein schöner Gedanke für eine grausame Welt.
Und als er schließlich innehielt, sein Blick den ihren suchte, war da nichts außer der stillen Gewissheit, dass sie alles war, was er brauchte.
Wir kämpfen, um zu schützen. Um zu leben. Um zu überleben. Gemeinsam.
Da war immer noch Wärme in ihm, die sie hinterlassen hatte, die für sie stand, und die sich genauso friedlich zusammenrollte, wie es irgendwann gestern seine Magie getan hatte.
„Entschuldige dich nie bei mir dafür, dass du du bist.“ Nie.
Glaube. Vertrauen, das ihn erschütterte. Qhiona hatte es nie nicht getan. Er hatte es nie nicht gewollt – und doch war es jetzt anders.
Mehr.
er nahm jeden zukünftigen Abgrund und jede Veränderung, die sie noch durchlaufen könnte. Wenn es denn mit ihm wäre, nicht ohne ihn. Und noch weniger für ihn.
Es brauchte keine Magie, um sie miteinander zu verweben, sie konnten es allein, taten es allein, waren eins in der Sehnsucht, zusammen zu sein – und zwei, in ihrer Fähigkeit, es zu leben.
Entwaffnet hatte sie ihn und er fühlte sich um doch nichts beraubt, sondern… als sei eine Strategie, die ihm jeder als unrealistisch um die Ohren geschlagen hätte, aufgegangen.
Doch jede Berührung ihrerseits, der sie einen Blick voran stellte, war – Linderung. War Heilung.
Sein Herz war schon bei ihr gewesen, als sein Verstand noch gefesselt gewesen war.
Sie hatten einander gefunden. Führten einander in diesen Raum, aus ihm wieder heraus, durchs Leben.
Gleich dem Wasser, das nicht dauerhaft vollflächig ihren Körper herab rann, sondern sich selbst aufriss, sich auf einige wenige Bahnen konzentrierte und doch überall war, hatte er auch das gesehen. Ihr Bild, ihr sein – und die Stille dazwischen.
Hier war kein geographischer, echter Ort, sondern ein emotionaler. Es war jeder Ort, jeder Moment, den er mit ihr verbrachte und sein Herz ihres umfasst hielt.
Ich brauche besseres Ausdauertraining.
Um mich zusammenzuhalten, meine Gefühle, mein Herz, das in meiner Brust so laut und wild schlägt, dass ich froh um Rippen bin, die einen Käfig bilden.
Hab’ mir mehr Meer gewünscht.
Hab’ mir gewünscht, zu ertrinken. Und tu’s. Hier, mit ihm, an ihm. An dem berauschenden Gefühl von Uns.
Ihren Blick hebend passte sie den Moment ab, in dem seiner wieder in die Ferne glitt. Es war ein Sinnbild für ihre Situation: sich verpassend.
“Nun”
Als tropische Aufsitzerpflanze in Mitten eines Primärwalds anderer Klimazonen ließ sie sich nieder, die Erinnerung. Blieb nicht nur gebunden, nicht nur zurückgelassen, sondern schlug Wurzeln.
Sie waren angekommen. Beieinander – wo auch immer sie waren.
Als sei er selbst ein gebundener Drache und nicht in der Lage, zu lange und zu weit von seiner Partnerin entfernt zu sein.
Ich denke und denke und denke doch gar nicht, denn während ich denke, zu denken, handle ich.
Bin mir nicht sicher, ob mein Gehirn kurz jegliche Funktion aufgegeben hat, fühlt sich zumindest an, als habe sich jedes logische System in meinem Inneren aufgehangen.
Heute musste er Geduld haben. Hatte er geglaubt, hatte sein Verstand in Richtung Herz geflüstert. Und dann standen beide enttäuscht und verloren in einem leeren Raum.
Die Frage nach der Kleidung hab’ ich somit geschickt umgangen, nehme nur nach zwei weiteren Schritten kurzzeitig an Geschwindigkeit auf, wie’s der Takt verlangen würde, wäre hier Musik und nicht nur das Trommeln meines Herzens, das in meinen Ohren ohnehin so laut rauscht, dass es unser Orchester sein könnte
Dafür, dass er Worte so sehr liebte, war es herausragend, wie oft sie ihm fehlten.
Sein Vater hatte stets gesagt, dass ein Kampf nichts anderes als ein Tanz war; die Abfolge von Schritten, das Folgen und Führen. Es war eine poetische Art gewesen, die Brutalität zu beschreiben, die durch die eigene Stärke hervorgerufen wurde.
Er würde gehen und sie würde bleiben. Es war der denkbar schlechteste Augenblick, um darüber nachzudenken, was sie empfand. Oder was er empfinden konnte.
Vollends glücklich war womöglich auch eine Illusion, die mit dem Dazwischen zerbrochen war.
Das hier war ihre Welt, reduziert auf einen Menschen.
Als würde seine Zeitrechnung mit ihr beginnen und enden.
Vorerst, denn: die Aussicht, mich aus dem Reiterleder zu schälen und stattdessen in seidige Hemden und Hosen zu schlüpfen nicht minder unattraktiv für mich ist, wie Malek die Hand zu reichen.
Wir können morgen wieder vernünftig sein. Oder übermorgen. Oder am Tag danach.
Für pragmatisch-sinnvolle Entscheidungen ist morgen wohl genug Zeit, entscheide ich.
Fühlt sich an, wie Seilspringen auf zwanzig Zentimeter Trittfläche und irgendwie rutscht mir dauernd der Fuß zur Seite und ich ins nächste bescheuerte Fettnäpfchen.
denn wenn Gehen bedeutet, allein zu sein, ohne ihn, ohne dich, dann will ich nicht
Es waren die ruhigsten Stunden des Tages, wenn selbst das Flüstern des Windes zu zögern schien und alle in ihren Träumen gefangen lagen – den guten ebenso wie den schlechten. Niemand konnte sich vor ihnen verstecken, den flüchtigen Schatten der Gedanken.
Da ist kein Tropfen, nur ein ganzer halber Ozean, der sich vor mir auftut. Bin mir nicht mehr sicher, ob ich mich an der Oberfläche halten kann. Ob ich gegen die Wellen ankommen kann, die mit seinem Blick an mir branden.
Verlust war keine neue Variable in ihrem Leben, er gehörte dazu als war er die Grundmelodie ihrer lebenseigenen Symphonie.
Manchmal suchte ihn sein altes Leben in diesen Mauern heim. Wie ein schlechter Scherz, eine grausame Ironie des Schicksals.
Die Sorge tanzt Stepp durch mein Inneres, drückt in Stichen leicht gegen meine Brust, die sich trotzdem in kontrollierten und ruhigen Atemzügen auf- und abhebt.
Spielt mir in die Karten, dass mein emotionaler Haushalt stets und ständig meinem Gesicht zu entnehmen ist und die entsprechende Schaltzentrale stets und ständig einem Chaos zu gleichen scheint. Alles wie immer, alles beim alten also.
Na ja, ist zwar eher wie der letzte verzweifelte Versuch, sich an einer halb-untergehenden Holztür festzuklammern, als selbstbewusst die Welle zu surfen, aber besser als nichts.
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