Charakterliste
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gespielt von Lini
40 Jahre
Reiter
Der Weg des Reiters ist der einzig Richtige in dieser Familie für einen Mann. Alles andere wird nicht geduldet. - Schon früh lerntest du, dass du als Mann den Weg des Reiters gehen musst, ohne Wenn und Aber. Zumindest, wenn du in deiner Familie dein Ansehen und Respekt behalten wolltest. Deine ältere Schwester würde in den Heilerquadranten gehen, Menschen helfen. Während du von deinem Großvater und Vater dazu ausgebildet wurdest, eine tödliche Waffe zu sein. Reue, Gnade oder Mitgefühl gab es nicht - das gehörte in ihren Augen in die Welt der Frauen, immerhin waren sie sowieso das schwächere Geschlecht. Das hast du dein Leben lang gelernt und auch selbst verinnerlicht - und das größtenteils bis zum heutigen Tag. Auch wenn du deine Schwester ein Versprechen gegeben hast, auf deine Nichte Acht zu geben, kommst du da nicht immer aus deiner Haut, dass du dein Leben lang gelernt hast, dass Frauen bei den Reitern nichts zu suchen haben.
Du hast in jungen Jahren mitbekommen, dass das Dasein als Reiter auch Schattenseiten mit sich zog. Schattenseiten, die kein Reiter erleben wollte und du hast es hautnah mitbekommen, als der Drache deines Großvaters beschlossen hatte, dass er das Band lösen würde, aufgrund der Tatsache, dass sein Reiter zu alt für den aktiven Dienst war und der Drache noch zu jung, um schon zurück zu treten. Du hast mitbekommen, wie dein Großvater langsam den Verstand verlor und immer schlimmer wurde, was es für dich nicht einfacher machte an der Tradition Reiter zu werden festzuhalten. Hätte es diese nicht gegeben, hättest du den Weg vielleicht auch überdacht und einen anderen gewählt. Aber es gab keinen anderen, nicht für dich. Also bist du am Tag der Einberufung dennoch über den Viadukt gegangen und hast schließlich das Reiterschwarz angelegt. Tatsächlich hast du bei deinem eigenen Dreschen den Drachen deines Großvaters gesehen, wärst du lebensmüde genug gewesen, hättest du ihn wohl auch angesprochen - aber du wusstest, dass das am Ende eh nichts geändert hätte. Es hätte nicht ungeschehen gemacht, dass dein Großvater verrückt geworden ist. Zu deiner Enttäuschung hat dich kein Drache direkt gewählt beim Dreschen, sodass die Wut über dieses Versagen dafür sorgte, dass du mehrere frisch gebundene Rookies getötet hast. Nicht einmal zwingend mit der Hoffnung, dass dich dann doch noch ein Drache binden würde. Offenbar hast du dennoch damit die Aufmerksamkeit eines Drachens bekommen, er zuvor keinen passenden Anwärter gefunden hatte. Somit wurdest du doch noch gebunden, von einem orangenen Drachen, der dein Temperament wiederspiegelt. Nicht unbedingt die beste Kombination, würde wohl so manch einer behaupten. Schon bevor du nach Basgiath gegangen bist und deine Siegelkraft nach der Bindung deines Drachen manifestiert hast, hattest du eine extreme Faszination für Feuer. Hast nicht selten eines zu Hause - nicht im Haus, sondern draußen - gelegt, um es zu beobachten. Hin und wieder, hast du dir dabei auch Verletzungen zugezogen, sodass du ein paar Brandnarben an deinen Händen und Unterarmen hast. Das hat sich nach dem Manifestieren deiner Siegelkraft noch vermehrt, da du Feuer nun kontrollieren und beschwören kannst.
7 Ingameposts | 15.09.2025, 14:34
Militär Navarre
gespielt von Maj
43 Jahre
Diplomatin
Es sind die Juwelen um ihren Hals und an ihren Ohren, die funkeln und strahlen – nicht etwa der Verstand von Nicaea Darikos, geb. Valy. Sie funkelt am Arm eines einflussreichen Ehemanns, der in der militärischen Hierarchie nicht mehr höher kommen kann, ist er doch schon Commanding General der navarrianischen Streitkräfte. Dass Nicaea für diese Hochzeit formal ihren Adelstitel aufgeben musste und vor dem Gesetz und bei höflichen Ansprachen ‚bloß‘ als Bürgerliche gilt, spielt keine Rolle. Mit ihrer Biographie ist sie immer noch das Wunsch- und Vorzeigekind ihrer Eltern, was diese auch über die 43jährige noch immer so formulieren.
Als Sandwichkind wurde sie in eine adelige Familie hineingeboren, die von ihrem Stammsitz in Calldyr Stadt aus ihre Fäden webt und konkrete Vorstellungen davon hatte, wie Töchter der Familie zu sein hatten: liebreizend und schön. Ausgestattet mit einem Familiennamen, der sie zwar aufrechter gehen lässt als jedes Korsett, zugleich aber nicht einschnürt. Denn als Valy kann man es sich erlauben, mit Erwartungen zu spielen, auszubrechen aus dem klassisch adeligen Muster und Wege zu gehen, durch die doch niemals Grenzen gesprengt würden. Der Grad zwischen goldenem Käfig und Freiflug war schmal, doch Nicaea hat es gemeistert, das zweite zu haben und nach dem ersten auszusehen. Perfekter als ihre jüngere Zwillingsschwester fügt sie sich in die traditionelle Gesellschaft aus Hochadel, Militär und Politik ein, lächelt und stimmt zu, dass sie Glück hatte. Glück, einen Mann zu heiraten, der eine strahlende Karriere absolviert hat. Glück, mit ihm zwei leibliche Kinder zu haben, während sie mit ihm noch ein drittes groß zog. Glück, neben all ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen noch Zeit dafür zu finden, ihrem Hobby der Ahnenforschung nicht nur privat nachzugehen, sondern auch in einem Archiv Calldyrs angestellt zu sein. Glück, das Nicaea nicht bloß zugefallen ist, sondern das sie sich auch erarbeitet hat. War es in ihrer Teenagerzeit noch ein Spaß, harmlos zu wirken und doch Fäden zu ziehen, hat Nicaea es über die Jahre perfektioniert. Hier ein Stoß, da eine persönliche Information über seinen Gegenüber oder die Gesellschaft als Ganzes war der Karriere ihres Ehemanns sicher nicht abträglich. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit zeigt sich auch, dass Nicaeas Organisationstalent und Loyalität kontrollierende Züge hat. Doch es war nie sie selbst, die sie damit in den Mittelpunkt gespielt hat. Ob hinter Mann, Schwester oder einer Lüge: Nicaea kann zurücktreten. Und so ausdauernd, wie Nicaea über die Bedeutung von Familienlinien und Traditionen, die Qualität von Papier oder Tintenfraß reden kann, glaubt man ihr mit Leichtigkeit, dass die entsprechende Ahnenforschung ihr Vollzeitjob sei. Dahinter tritt zurück, dass Nicaea keine Tempelbücher, sondern im Amt für inner Angelegenheiten geheime Berichte aus dem ganzen Land auswertet.
0 Ingameposts | 05.11.2025, 09:22
Zivil Navarre
gespielt von alice
33 Jahre
Reiter
„Oh man, es ist nur Feuer!? Nichts Besonderes.“ — ist das Erste was du hörst, als du zum ersten Mal manifestierst. Der nächste dumme Kommentar, der zwei Tage später in die selbe Kerbe schlägt, kassiert versengte Haarspitzen, du erntest einen entsetzen Blick. Es stinkt nach Rauch, verbrannt, kurz ist alles (auch alles in dir) ganz still, dann fängt jemand an zu lachen; Eis gebrochen. Nur deins nicht, denn du brichst nicht. Vielleicht war’s dieser eine Tag, vielleicht ‘ne Mischung aus allen anderen Tagen, die danach kamen an denen irgendwas gebrannt hat (und die Welt brennt so verdammt schön, wenn du das Zentrum der Flamme bist) aber du lernst es schnell lieben; das Feuer und was du damit machen kannst und den Fakt, dass du diesen Waldbrand kontrollieren kannst, im Gegensatz zu dem, der unter deiner Haut alles verschlingt, wenn du wieder einmal Rot siehst. Und du siehst oft Rot. In der Schule eilt dir dein Ruf voraus, sorgt dafür, dass die einen einen Bogen um dich machen und die anderen versuchen, dir auf der Matte die Kehle durchzuschneiden — aber dein Ruf würde dir nicht vorauseilen, wenn das denn so einfach wär. Du bist nicht nur groß, das warst du schon als Kind, immer etwas größer als die meisten anderen und einem Alter und du bist stark, aber vor allem hast du nie gelernt auf- und nachzugeben. Dein Wille ist eisern (denn was Feuer nicht zerstört, das härtet es aus) und dein Überlebensinstinkt auch, da brennt etwas in dir und dies Feuer geht nicht aus.
Die harte Hand deines Vaters, so oft du sie als Kind verteufelt hast, hat dich zu einem Mann gemacht, dem man lieber nicht ans Bein pisst. Außer man hat wirklich Bock auf Stress, denn Stress kannst du verdammt gut. Du bist ein Pulverfass und deine Zündschnur ist kurz. Du fährst schnell aus der Haut, wenn man die richtigen Knöpfe drückt. Dein Stolz steht dir manchmal so dermaßen im Weg, dass du beinahe drüber stolperst. Fehler zugeben? Schwierig. Ein Valair macht keine Fehler, da fängt das Problem schon an. Dein Gemüt ist wie deine Siegelkraft: unberechenbar, wenn man’s nicht kontrolliert; ein falscher Windhauch und du drehst dich um 180 Grad (und kochst direkt auf 200), ohne dass man weiß wieso. Macht den Umgang mit dir nicht immer einfach, auch wenn’s in den letzten Jahren besser geworden ist. Du bist besser geworden, zumindest innerhalb deiner Staffel. Und du kannst witzig sein, charmant, man kann sich mit dir unterhalten, wenn du willst. Aber nur, weil die Befehlen von oben gut Folge leisten kannst, heißt das nicht, dass du ein Schaf bist, das Gott im Schäfer sieht. Du hast einen eigenen Kopf und der ist wirklich sehr speziell. Aber mit deiner Staffel bist du trotzdem gut zusammengewachsen — mit allen bis auf einen. Darüber hinaus — da steckt immer noch sehr viel von dem Jungen in dir, der mit 20 Jahren einen anderen vom Viadukt geschubst hat, einfach weil das Tradition in deiner Familie hat. Und Familie hat halt einen ziemlich hohen Stellenwert. Im Gegensatz zu Liebe, denn Liebe hat dich nicht groß gemacht, Liebe hält dich klein (und wenn’s dein Vater sagt, dann muss es stimmen). Schlimm genug, dass dein Drache da bis kurzem noch einer Meinung mit dir war, sich jetzt aber ausgerechnet an den Drachen dieses einen Reiters binden muss. Wie war das noch mit Bock auf Stress!? Und wie war das — Feuer ist nichts Besonderes?! Sagst du das auch noch wenn dir der Tod seine brennende Küsse quer über Brust haucht und sich mit Flammenzungen zwischen deine vierte und fünfte Rippe schiebt, solange, bis dein Herz verbrennt? Denn das ist, was ich mache.
289 Ingameposts | 26.03.2025, 15:02
Militär Navarre
gespielt von Miri
35 Jahre
Reiter
Heimaturlaub.
Mama legt ihre Hand auf deine, das hat sie schon gemacht als du noch klein warst, immer dann, wenn sie glaubte, dass du was ausbrütest. Du lächelst, sagst: alles gut, du Herz und stehst auf, streichst ihr über den Kopf. Ein Kuss auf ihr Haar bevor sie zu Bett geht. Gefahr abgewendet. Das kannst du gut. Deeskalieren. Eine Eigenschaft, die sie schon zu Schulzeiten an dir schätzen, selbst dann, wenn du zwei raufende Rookies mit Schatten voneinander reißt. Dann, wenn du in taktischen Besprechungen zeigst, was dir dein Vater alles beigebracht hat, dann wenn du weißt: besser nachgeben und abnicken als in den Sturm fliegen. Innerlich brodelnd. Sicher, aber das Lächeln, das bleibt, kämpft sich tapfer auf deine Züge (alles gut). Niemand ist dabei, wenn du später doch noch irgendwas gegen die Wand wirfst, wenn du fluchst, schreist, Schatten den Raum fluten, bis alles, alles, alles raus ist. Dann ist nicht alles gut, aber es ist kurz besser. Leben. Du bist charmant, lustig. Du sitzt mit den anderen zusammen, Schulter an Schulter. Spielst Karten und hast die Würfel in der Hand, du bist ein guter Verlierer, dann, wenn es um nichts geht. Der Ehrgeiz, der hinter deiner Stirn lauert, in morgendlichen Laufrunden steckt, der ist es der dich eigentlich bestimmt. Die Illusion, dass das nach der Schulzeit aufhört ist — dünn. Ambitionen bedeuten etwas anderes, wenn es darum geht das Land zu schützen, die Menschen zu schützen. Dein Antrieb so persönlich, so nah wie er nur sein könnte. Du kennst Verlust. Niemand fragt: was würden Sie tun um ihre Heimat zu schützen, weil die Antwort so sehr in dir brennt, dass kein Platz für fragen ist. Alles, du würdest alles tun. Du erklärst, zeigst, übst. In der Schule verbringst du mehr Zeit mit denen, die sich schwer tun, nicht das selbe hatten wie du. Da fließt die Zeit rein. Dein Vater wird später sagen, dass das gut war, eine schöne Idee um andere auf dich aufmerksam zu machen, sehen zu lassen wie gut und wichtig du für Navarre sein kannst. Er kommt nicht auf die Idee, dass du dich wirklich für andere interessierst, dass es dir gut tut zu helfen und dein Brustkorb vor Stolz schmerzt, wenn du siehst wie andere besser werden. Du nimmst das Lob trotzdem, die Anerkennung. Das Wissen, dass dein Name irgendetwas bedeutet, nicht nur in Verbindung mit deinem Vater, sondern auch mit dir. Mama ist stolz, wenn du erzählst wo du eingeladen bist, was die Staffel leistet von der du ein Teil bist, wenn du erzählen kannst, dass es Menschen gibt, die an deine Zukunft glauben. Man muss schon sehr genau hinsehen um in all dem die bittere Note zu entdecken. Wie sehr er in all dem drin steckt. Dem Wunsch anderen das zu geben, was er nie haben konnte, besser zu sein weil er’s gewollt hatte, anderen den Schmerz zu ersparen den du kennst. Alles für das kleine Bild in deiner Fliegerjacke, das niemand sieht. Fliegen. Deine Trauer findet einen gegenüber in ihrer. Wie eine Melodie, die aus deiner Leerstelle klingt und irgendwo hinter den Schuppen widerhallt. Da ist ein Verständnis füreinander, eine eigene Sprache, ein Empfinden, wie du es sonst nicht hast. Es ist besser, weit Oben in der Luft und es ist besser, wenn du dich konzentrierst, Muskeln angespannt. Dann denkst du selten an den der nicht ist. Nicht so wie Zuhause, oder Nachts in deinen Träumen, wo er überall ist, ist, ist. Dein Name in seiner Stimme klingt. Du hast keine Sprache dafür finden müssen, weil da einfach Verständnis ist. Sie ist diejenige, die sich nie Sorgen darum macht, dass die Schatten zu viel sein könnten, die echten, die unechten. Die mit dem gehässigen Lachen und die Gedanken ausspricht, die du hinter dem Lächeln, dem alles gut, versteckst.
290 Ingameposts | 26.03.2025, 20:40
Militär Navarre
gespielt von Katja
20 Jahre
Reiterin
Ist selten, dass man die Dunkelhaarige nicht bemerkt, wenn sie anwesend ist. Da ist das manchmal etwas laute Lachen, die Tatsache, dass sie nicht sehr gut darin ist wirklich still zu sitzen und der Fakt, dass sie auch gerne redet. Das auch etwas Viel. Etwas Viel, kann sie allgemein sein. Zu Kontaktfreudig. Zu Aufgedreht. Zu aufdringlich.Tja. Wenn jemand nicht mir ihr umgehen kann, ist das nicht ihr Problem Ihr egal. Behauptet sie zumindest gerne. Selbstbewusstsein kann sie schließlich. Ob es jetzt wirklich da ist, oder ob die große Klappe manchmal nur darüber hinwegtäuschen soll, dass da genug Zweifel sind? Spielt das am Ende eine Rolle? Ja. Vielleicht ist manches mal ihr Verhalten etwas aufgesetzt. Im Grunde aber ein Versuch, das Leben zu nehmen wie es eben ist. Sie will genießen. Das Leben ist zu kurz, als dass man auch nur eine Minute verschwenden sollte. Ganz besonders als 20 Jährige Gezeichnete. Die Einstellung, die sie oft vor sich herträgt (‚Mir doch alles egal‘ – ‚Das wird schon‘ – ‚Genieß den Augenblick‘) manchmal eben Fassade. Aber Schwäche zeigen eben auch keine Option. Hier wo Schwarz nicht nur getragen wird, sondern auch seinen festen Platz in dem einen oder anderen Charakter hat. Hätte sie sich selber für den Reiterquadranten entschieden? Eher nicht. Aber die Wahl hatte sie nicht, musste sie also gar nicht drüber nachdenken. Jetzt ist sie also hier. Immerhin den Viadukt ja schon einmal überstanden und Rookie. Überleben also die Devise. Kampf liegt ihr nicht. Fühlt sie sich eigentlich auch nicht wohl mit. Aber auch das keine Frage. Weil überleben keine Frage ist und sie nutzt was sie kann. Reden kann sie. Leute von sich überzeugen auch oft genug. Manipulieren. Hier und da. Wenn sie in einer Beziehung zu Jemanden einen Vorteil sieht, dann investiert sie auch. Vielleicht auch ein Grund, warum sie immer alles Wissen will. Früher kindliche Neugierde, ist das Verlangen nach mehr Information heute auch ein Weg sich zu schützen. Wenn man nicht immer selbst auf sich aufpassen kann, muss man eben Andere dazu kriegen, es für sie zu tun. Klingt doch logisch. Ist es auch. Niki ist zu einem gewissen Grad durchaus auf sich selbst bezogen. Sie findet das aber auch nur logisch. Sich selbst am nächsten stehen macht in vielen Dingen auch Sinn. Auf der anderen Seite. Allein sein ist scheiße. Mag sie nicht. Sie mag Gesellschaft. Sie mag Menschen. Sie mag Nähe. Wenn man ehrlich ist, ist sie allein mit ihren Emotionen schnell überfordert und sucht dann lieber schnell Ablenkung in Zuneigung. Trost in Nähe. Geliehen, auch gut. Alles besser als nichts.
56 Ingameposts | 14.04.2025, 12:36
Basgiath War College
gespielt von Jella
20 Jahre
Reiterin
Vier Ich atme ein und zähle jeden einzelnen Atemzug. Mach das seitdem ich klein bin und vor lauter Angst vor den Schatten in meinem Zimmer nicht einschlafen konnte. Zieh die Luft durch meine Nase und zähle. Entspannt, fokussiert, lässt mich an etwas andere denken als das Kribbeln unter meinem Brustkorb. Die Fußstapfen meines Vaters sind in diesem Belang groß. Er ist Reiter, ich will eine werden. Das Schwarz der neuen Uniform kommt mir noch falsch vor. Zuhause hab ich’s lieber bunt. Mag weite Pullover, mag Pastelltöne, mag Schwarz nur in Ausnahmefällen. Aber das war die alte Nia Devi, die Neue macht gerade mit den anderen Kadettinnen und Kadetten immer wieder ein paar Schritte nach vorn. Ich will Reiterin werden, nicht nur weil es mein Vater ist, sondern auch, weil ich so zum Schutz des Landes beitragen kann, was ich liebe. Ich bin schon immer Kind von Navarre, war in Lewellen nur ein paar Jahre, bevor’s nach Adruil ging. Erinnere mich nicht mehr an meine Kindheitstage in Tyrrendor, nur an die Sommerurlaube, die mich immer und wieder hingetrieben haben. Der Weg aus Adruil war kürzer. Lege den Kopf in den Nacken und lasse meinen Blick über das College schweifen. Da ist das Gefühl wieder, was mich schon seit Jahren an Atemtechniken festhalten lässt. Angst. Ich hab‘ mich an sie gewöhnt. Ich nehme sie bei der Hand, auch wenn meine Rechte kurz nach den Fingern meiner besten Freundin greift. Damals hab‘ ich mich von der Angst lähmen lassen, heute ist sie mein bester Motivator. Lass zu, dass sich ein kurzes Grinsen über meine Züge schleicht. Spür das Kribbeln und deute es als Aufregung um. Sieben Halte den Atem an, zwing die Luft in meine Lungen. Verlangsamt meine Herzfrequenz, das weiß ich. Meine Mutter hat mir die Technik beigebracht, als ich mich nicht getraut habe zur Musikstunde zu gehen, die sie mir organisiert hat. Erinnere mich an meine leise Stimme „Was wenn sie mich nicht mögen?“ und an ihr sanftes Lächeln. Dann sind sie’s nicht wert, hat sie gesagt und mittlerweile bin ich mir sicher, dass sie Recht hat. Ich lass meinen Blick vom College wieder zu den Köpfen vor uns wandern. Es sind viele, die den gleichen Weg gehen wollen wie ich. Viele und doch werden nicht alle Freunde sein. Das ist okay und im Grunde nicht neu. Dass wir um unser Leben kämpfen werden aber schon. Frag‘ mich wer von denen vor und hinter mir als erstes jemanden töten wird. Frage mich, ob ich’s schon während der Ausbildung tun muss. Meine zwei Sicheln führ ich sicher. Ich habe keine Angst vor den ersten Kämpfen, aber der Gedanke daran, Malek zu begegnen lässt das Kribbeln wieder deutlicher werden. Ich halte den Atem an und kurz auch mein Leben. Jetzt, das ist das davor. Das ist noch Nia Devi, die mit den Pullovern und den Glitzersteinen auf den Wangen. Bald ist’s hoffentlich Nia Devi, Reiterin, die Person, auf die man auf der Matte aufpassen muss. Ich weiß die Fußstapfen meines Vaters sind zu groß, aber stolz machen will ich meine Eltern trotzdem. Möchte nicht nur überleben, sondern auch gut sein, indem war vor mir liegt. Gute Noten, die entlocken mir ein Lächeln. Erfolg, der fühlt sich an, als wär’s genau richtig. Als wäre ich richtig. Acht Lasse die Luft durch meinen Mund wieder raus. Lass‘ los. Hab‘ viele Erwartungen, vor allen an mich selbst, aber ich straffe die Schultern und lass‘ sie los. Überleben, das wird nicht reichen, aber ich muss auch nicht gleich nach den Sternen greifen. „Wer glaubst du wird Freund und wer Feind werden?“ Meine Stimme gleitet durch ein paar Reihen vor und hinter uns. Erkenn‘ ein paar Blicke, die schärfer werden, aber auch ein paar zuckende Mundwinkel. Das wird kein Kinderspiel, aber wir sind auch keine Kinder mehr. Weiß‘ nicht, ob ich mich schon ganz erwachsen fühl. Aber das wird wohl kommen. Mit den grauen Hallen, die uns zwingen erwachsen zu werden. Nehme ein paar weitere Schritte nach vorn. Ist noch nicht das Viadukt, erst der Aufgang, die Treppen. Meine Muskeln ziehen nicht, sind’s gewohnt. Würde gerne den Rhythmus der Schritte mit den Klängen einer Gitarre untermalen, stell‘ mir meine eigene kleine Hintergrundmusik vor. Meine Stiefel sind rutschfest, als wir schließlich oben ankommen. Oben und somit den Blick aufs Viadukt bekommen. Der schmale Überweg ist keine Klippe, an der man aus Spaß entlang balanciert. Er ist der Weg in unsere Zukunft. In meine. Hebe den Kopf, sorge dafür, dass meine Züge neutraler werden und klopf mit meinen Fingern kurz auf meine Brust. Das Kribbeln ist noch da. Die Angst auch. Ich nehme beides mit meinem ersten Schritt mit. Hält mich nicht auf, als der Wind an meinem Körper reißt. Fühlt sich nicht nur gefährlich an, sondern dank des Adrenalins auch nach Freiheit. Ich bin bereit für diesen Teil meines Lebens. Ich atme ein, ich atme aus und nehme den restlichen Weg.
17 Ingameposts | 02.05.2025, 18:34
Basgiath War College
gespielt von Berrie
52 Jahre
Flieger
Macht ist Pflicht – Freiheit ist Verantwortlichkeit. Schwer wiegen die Worte auf deinen Schultern, zeichnen sich ab durch Kreise und Kringel, geschmiedet im Feuer, versiegelt und eingenäht in deine Uniform. Ist Teil deiner Identität, Teil deines ganzen Seins und doch stellst du dir nicht heute, nicht gestern, das erste Mal die Frage danach, Wer du bist – abseits des Namens, des Rangs, der Blicke und Worte, die dich bestenfalls nur streifen, schlimmstenfalls öffentlich tangieren. Nach den Sternen zu greifen und eines Tages mehr zu sein als ein weiterer Name auf unzählig vielen Listen; das war das Geschenk, das man dir machen wollte, als du in die Reihen der Aerandors geboren wurdest. Eines, nach dem du nie gefragt, das du aber ohne jeden Zweifel damals und für immer angenommen und akzeptiert hast. Helle Punkte am Firmament führen dich, sind dir Kompass in allen unsteten Zeiten, die über dich hereinbrechen. Werden begleitet von Ideen, Illusionen und Irrungen, die deine Umgebung in gleißend bunte Farben hüllen; die dir eine Vorstellung davon geben, was es – was andere – brauchen, wollen, wünschen. Du weißt, was sie antreibt, was die tiefliegende Motivation und der Wunsch ist, der sie alle durch die Tage trägt. Hattest stets ein Auge für deine Umgebung, lang, bevor du die Magie als Teil deines Lebens akzeptiert hast. Hat sich ergänzt zu strategischem Geschick, zu einem mittelmäßig angeborenen, aber unter harter Arbeit geformten Intellekt, der dir heute in jeder Lebenslage beisteht. Erfahrungen haben dich geformt und zu dem Mann gemacht, der du bist. Die guten, aber nicht zuletzt die schlechten, haben dich gestärkt, haben dir den Weg geebnet, den insbesondere dein Vater dir vorgedacht hatte, gleich, welche Ambition Du eigentlich gehabt hättest. Am Ende führten sie alle zu einem Ergebnis: einem neuen Wort, neuen Kreisen und Kringeln, im Feuer geschmiedet und als Aufnäher deinem Flugleder zu entnehmen: der Stern markiert dich als Commanding General, als Oberbefehlshaber – und als womöglich beste und schlechteste Entscheidung, die man in unruhigen Zeiten wie diesen hätte treffen können. Hast über Jahre genauso viele Unterstützer:innen wie Kritiker:innen deiner Person gesammelt, nicht nur den Kampf im Gefecht gesucht, sondern längst in der Politik gefunden. Kriege werden nicht an der Front entschieden; diese Lehre hast du ziehen müssen, lang bevor dein neues Abzeichen seinen Weg zu dir gefunden hat. Kriege ziehen sich durch jede Gesellschaftsschicht, finden ihre Anhänger im Volk, ihre Finanziers in der Mitte und Oberschicht, werden diskutiert und debattiert von Menschen, die kein Schwert und Schild führen. Krieg, so weißt du, ist so viel mehr als Blut, Stahl und Schweiß.Du hast (d)ein Leben gegeben, viele, ja, unzählige Male. Minuten, Stunden, Wochen, Monate und Jahre getränkt in deiner Aufopferung, in deinem schier unermesslichen Willen, deinen Dienst zu leisten. Warst nie nur bloßer Fußsoldat, so wenig du dir darauf einbildest. Zu laut, zu schwer der Einfluss eines Mannes, der noch heute seine Finger nach dir streckt. Zu wenig hast du Erwartungen entsprochen, zu viel hast du verhandelt, statt in blinder Wut und übereifrigem Stolz um dich zu schlagen. Ein halbes Jahrhundert war dir ein besserer Lehrmeister. Einer, der dir dazu verholfen hat, nicht nur zu überleben. Nicht nur aus jedem Kampf, der die Esben Mountains erfasst, lebend, sondern besser zurückzukehren. Keinen Fehler zweimal zu begehen. Bist weit entfernt von perfekt, noch weiter von einem Ideal, das man deiner Rolle so gerne auf den Leib schneidern würde. Du irrst, scheiterst, versagst, zweifelst, glaubst und glaubst doch nicht. Bist so menschlich, nahbar. Vielleicht ist es das, was dich letztlich dorthin geführt hat, wo du nie dachtest, zu stehen. Weit über den Fußstapfen, den missbilligenden Worten und Gesten, dem Gefühl von Unzulänglichkeit, das nicht nur, aber dort besonders laut, aus deinen eigenen Reihen entspringt. Vielleicht ist es dein Menschsein, das dieses Land in unmenschlichen Zeiten braucht. Vielleicht wirst du scheitern, stürzen, in deinem eigenen Blut an deinen Idealen ersticken.
31 Ingameposts | 08.02.2025, 14:11
Militär Poromiel
gespielt von Berrie
32 Jahre
Diplomatin
Das Glas unter deinen Fingerspitzen ist kalt. Zieht sich durch deinen Körper, schlingt sich um deine Gelenke, um die Schultern, dein Herz. Hinter den Mauern pulsiert ein Leben, das deins hätte sein können; das deins gewesen war. Aus Plänen bestand, die schon immer Teil deines Seins gewesen waren, nie anders hätten sein, verlaufen, dürfen und es doch taten. Heute legst du die Hand an die Scheibe, als wär sie (d)ein Gefängnis, nicht dein Triumph. Drückst die Handfläche dagegen, betrachtest, wie sich dir die Knöchel weiß entgegenrecken, wie sie’s einst taten, da du noch Hornhaut an den Fingern trugst. Die grüne Uniform fein säuberlich im Schrank hing, nur ein unwesentliches Detail in der Kaserne, die dein Zuhause gewesen wäre. War keine Halle wie diese, kein ovaler Tisch aus abgegriffenem Holz, der deinen Alltag hätte prägen sollen. Kleine untersetzte Männer, die dir Worte in den Mund legen, hätten dich dort draußen nicht erreicht; nicht oben auf der Zinne, den Bogen im Anschlag, die Sehne, die sich in deine Haut frisst. Diese Stadt, ihre Menschen, sie fühlen sich fremd für dich an, dabei bist du’s, die ihr Wort, ihr Leben, bestimmt. Dabei bist du’s, die nicht selten ratlos Papier stapelt, um es – in einem unbeobachteten Moment – vom Tisch zu fegen, als sei’s keine zentnerschwere Verantwortung, die auf deinen Schultern lastet, sondern nur die lästige Fliege, die es zu beseitigen gilt. Der Stein, der dich umgibt, schwarz, dunkelgrau, schwer; er erdrückt dich. Scheint von allen Seiten näher zu kommen, dich zu erschlagen mit seiner Manifestation dessen, was du seit drei Jahren versuchst, in seinem Inneren zu sein: eine Herzogin. Fühlt sich immer noch schal an auf deiner Zunge. Ein Fremdwort in einer Reihe von vielen weiteren, die du dir über die Zeit nur mühsam hast erschließen können. Diplomatie steht fortan auf deiner Agenda, kein Schutz, keine Wache, kein Miteinander im Speisesaal. Pflichten und Dolche, die dir ins Fleisch schneiden, bewegst du dich nur einen Meter zu weit. Dein Blut, das dir nur metaphorisch den Nacken entlang rinnt und sich doch feucht anfühlt, wenn du, von Alpträumen geplagt, langer Nächte aufwachst, an die Decke starrst und ihn siehst: den schwarzen, schweren, Stein, der Mahnmal ist für dein heutiges Leben.
Dickflüssig tropft es von der Spitze deines Pfeils: das Blut deiner Feinde. Bist nicht zum Anführen geboren, nicht dafür, Gespräche zu führen, Verbindungen zu suchen – und zu halten. Eine Beschäftigung, die dir heute das Leben rettet, Tag für Tag. Bist zum Kämpfen geboren; dafür, dir zu nehmen, was die Stärke in deinem Blick, in deinem Körper, dir erlaubt. Das Recht desjenigen, der die Oberhand gewinnt, war das, dem du folgen konntest, weil es schon immer Teil deines Lebens war. Nur ein Bestandteil der Philosophie, die in Vallcairn den Alltag bestimmt. Eine Heimat, die heute keine mehr ist. Keine für dich. Die ihren Platz hat tauschen müssen, wie du ihn wechseltest; wie du die Perspektive annehmen musstest, die nicht dir vorbestimmt war. Hast viele Unwegsamkeiten einkalkuliert, wusstest um die Risiken, hast damit gerechnet, dass Pläne scheitern, Improvisation an ihrer statt den Putsch vorantreiben musste. Hast ohne jeden Zweifel an ihrer Legitimität die Allianz unterstützt, die sich nicht nur dem Fall des damaligen Herzogs, sondern seiner ganzen Sippe verschrieben hatte. Ein neuer Herzog – eine neue Herzogin, die nicht du sein solltest. Hättest, müsstest, solltest; kannst Worte jonglieren in deinem Kopf, immer dann, wenn die Sitzungen lang und ereignislos, langweilig und langatmig sind. Nichts von alledem ist so verlaufen, wie gedacht. Sitzt heute selbst auf dem kargen Stuhl aus Stahl, trägst Verantwortung, von der du keine Ahnung hast, sie nie wolltest; sie gar einer der wenigen Menschen abspenstig gemacht hast, die dir in diesem Leben wirklich etwas bedeuten. Siehst es nicht als Privileg oder Geschenk des Schicksals; ist viel mehr eine Strafe, denn nebst so vielen Pflichten, von denen du keine Ahnung hast, sind’s die Gefahren, die damit einhergehen, die den Sitz undankbar gestalten. Bist nicht nur einfach ungeeignet, aber leicht formbar; bist auch leicht ersetzbar. Kein herber Verlust im Falle eines Todes. Und da ist es wieder, das Gefühl von Tropfen, die sich zwischen deiner Brust entlang schieben. Den Stoff deiner neuen hübschen Kleider tränken. In rot, rot, rot.
15 Ingameposts | 31.03.2025, 09:39
Zivil Poromiel
gespielt von Berrie
43 Jahre
Diplomatin
Das Besteck ist gold, wie der Käfig, der dich die längste Zeit deines Lebens gefangen gehalten hat. Spürst die Streben, das kalte Metall, noch unter deinen Fingerspitzen, wenn du die Hand von dir streckst. Spürst das Feuer in dir, wie es Stück um Stück zu ersticken droht. Wie es leise in dir züngelt, bis nur noch eine Idee von Nereyda übrig bleibt. Euch fehlt der Sauerstoff, buchstäblich die Luft zum Atmen, der Wind unter den Flügeln, die euch – dich und die Version von dir, die du gern gewesen wärst, aber niemals erreichen wirst – aufsteigen lässt. Stattdessen bist du gefallen, immer wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt. Hast immer wieder die Hoffnung in dir keimen lassen, auszubrechen, mehr zu sein, als das Abbild deiner Schwester. Irgendwann hast du das Ideal verfolgt, eine eigene Identität zu schaffen. (D)Einen eigenen Wert zu bestimmen, der über den Namen, den du trägst und das Gesicht, das dir im Spiegel begegnet, hinausgeht. Chancen hattest du viele – und keine. Sind dir durch die Finger geronnen wie die Lügen, die sich alsbald um deine Gelenke spannten, weil die Wahrheit meist so viel berechenbarer, so viel langweiliger war als das, was hinter ihr lauerte. Du hast gelernt, die Grenzen deines Käfigs auszudehnen, hast dich gegen das Gold gestemmt, überall dort, wo es dir dienlich war; und hast die Privilegien genossen, die damit einhergingen. Gab kein Spiel, in das du nicht involviert warst, keine Veranstaltung, kein Netzwerken, das dir nicht in die Karten spielte. Dass du Existenzen zerstört hast, ist nur ein weiteres kleines Kreuz auf deiner langen Agenda, die die längste Zeit kein Ziel verfolgte, außer der Tristesse zu entfliehen, die dein Leben beschrieb. Erfüllung hast du gesucht und doch erst in den Worten eines Predigers gefunden. Religion selbst war dir nie fremd, hast oft genug in der Thalora zu den Göttern aufgesehen, gehofft und doch nie gebetet, dass sie dich irgendwann erhören würden. Sie haben auf sich warten lassen. Nie hättest du gedacht, heute selbst die Gewänder anzulegen, die dich als Mitglied der Orakyn kennzeichnen. Nie hättest du gedacht, empfänglich zu sein für religiöse Splittergruppen und doch sind sie längst mehr als das. Sie – du! – haben sich in die Herzen der tyrrischen Bevölkerung geschlichen. Sie – du! – haben mit Milde und Großzügigkeit die Tyrannei, Völlerei und Ohnmacht der eigenen Regierung ausgeglichen. Du, du, bist Teil von etwas Großem. Von etwas, das Wert hat. Ob der Glaube so tief in dir verankert liegt, wie andere deiner Gruppe, mag fraglich sein, doch dein Einfluss ist ohne jeden Zweifel Gold wert. Ein bedeutungsschwerer Name – auch heute, auch, nachdem du dich offiziell von ihnen losgesagt hast –, Geld, Macht und Einfluss sind dir auch nach der Konversion geblieben, wollte man sich nie so ganz von dir trennen, die Hoffnung nicht aufgeben, dass du eines Tages in diesen goldenen Käfig zurückkehren würdest. Du hingegen bist immer noch auf der Suche nach dir selbst und dem Wert, den du in dieser Welt hinterlassen kannst. Oder: dem Wert, den die Welt in dir hinterlassen kann, denn die Leere in dir schreit so laut, dass auch die besten Lügen, Intrigen und Geheimnisse sie nicht verstummen lassen kann.
8 Ingameposts | 08.02.2025, 14:40
Zivil Navarre
gespielt von Minnie
21 Jahre
Reiterin
Du eroberst mit deiner strahlenden Präsenz und deinem warmen Lächeln das Herz deiner Mitmenschen im Sturm. Bist Sonne und Lebensfreude in Person: warm, hell und herzlich, mit einem Lächeln, das so breit ist, dass man glaubt, es könnte die ganze Welt erleuchten. Dein Lachen ist ansteckend und begleitet dich jeden Tag, ist wie eine stetige Hintergrundmelodie, die du mit dir trägst, egal wie dunkel die Wolken am Himmel hoch über dir aussehen mögen.
Bist Optimismus in Person, obwohl du weißt, dass die Realität anders aussehen kann. Trägst den Verlust mit dir, jedes Mal wenn sich deine Finger um den Anhänger der Kette schließen, die dein Bruder dir vor Jahren als Abschiedsgeschenk überreicht hat, ehe er nach Aretia gezogen ist, dort eine Familie gegründet hat – nur um dann der Rebellion vor fünf Jahren zum Opfer zu fallen. Weil es Menschen gibt, die gegen das System sind und in Kauf genommen haben, dass viel zu viele Menschen als Kollateralschaden enden. Darunter dein Bruder mit seiner Frau und den beiden Kindern. Dir wurde jede Möglichkeit genommen, am Leben deines Bruders teilzuhaben, ihm von deinem Drachen zu erzählen und eure Geschwisterbindung zu vertiefen, die aufgrund eures Altersunterschied nie so tief war, wie du’s dir gern gewünscht hättest. Sind die Gezeichneten, die für dich Sinnbild dieser (sinnlosen) Rebellion sind. Denen du ins Gesicht lächelst, gar so weit gehst und dich mit ihnen anfreundest, sie im Glauben lässt, du wärst auf ihrer Seite. Weil man seinen Feinden nun Mal näher sein soll, als seinen Freunden. Dass die Gezeichneten sich ihr Los nicht ausgesucht haben, ist dir egal, wiegt in deinen Augen die Ungerechtigkeit und Trauer, die durch den Tod deines Bruders und seiner Familie entstanden ist deutlich schwerer – trägst die Wut (über diesen sinnlosen Verlust) wie eine unsichtbare Rüstung. Lässt dir nicht in die Karten schauen, weil du eigene Ziele verfolgst. Wolltest schon als Kind Reiterin werden, einen Drachen binden und für dein Land kämpfen, für die Strukturen und Regeln einstehen, die dir als Kind von deinem Opa eingebläut wurden. Die Ehre deiner Familie zu bewahren, weil’s weder dein Bruder noch dein Cousin mehr können, ist dein täglicher Antrieb, der Grund weshalb aufgeben keine Option ist und du optimistisch bleib(en mus)st. Dir ist bewusst, dass du nicht an vorderster Front stehen wirst, weil du dafür nicht gut (und stark) genug bist, deine Stärke liegt in deiner Fähigkeit dich anzupassen. Wandelst zwischen den Menschen in der Menge, ohne aufzufallen, lauschst Gesprächen, ohne erwischt zu werden – wenn’s nur nicht so kompliziert wäre, auszumachen ob’s real ist oder sich nur so anfühlt, als wär’s tatsächlich passiert. Sind Momente, Gefühle, die du nicht zuordnen kannst, Bilder in deinem Kopf die du siehst und dich fragst, wo das passiert ist, weil deine Erinnerung dir einen Streich spielt. Sind Erinnerungen an deine Traumreisen in die Astralwelt – oder doch nicht?
15 Ingameposts | 23.06.2025, 14:31
Basgiath War College
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